Emissionsrechtehandel und Abfallwirtschaft - Ausgewählte Beispiele und Handlungsoptionen für nationale Klimaschutzprojekte in der Abfallwirtschaft

Rechtliche Grundlage für den am 1.1.2005 gestarteten europäischen Emissionshandel stellt die EU- Emissionshandelsrichtlinie dar. Darin ist u.a. festgelegt, welche Anlagentypen verpflichtend am Emissionshandel teilnehmen müssen. Hierunter fallen z.B. Verbrennungsanlagen größer 20 MW Feuerungswärmeleistung und Produktionsanlagen energieintensiver Branchen wie u.a. der Stahl-, Zement-, Glas- und Papierbranche.

Ende 2004 wurden diesen Anlagen Emissionsberechtigungen für die 1. Handelsperiode 2005 - 2007 zugeteilt, wobei eine Berechtigung das Recht zur Emission einer Tonne Kohlendioxid (CO2) verleiht. Die ausgeteilten Emissionsberechtigungen werden zur Erfüllung der nationalen bzw. branchenbezogenen Reduktionsverpflichtungen fortlaufend um einen definierten Faktor, den so genannten Erfüllungsfaktor, reduziert. Mit diesen reduzierten Emissionsberechtigungen müssen die Anlagenbetreiber seit Beginn diesen Jahres haushalten: Wer weniger emittiert, als seine Berechtigungen erlauben, kann überschüssige Berechtigungen ansparen oder verkaufen; wer jedoch weniger Berechtigungen hat, als tatsächlich benötigt, muss hingegen Maßnahmen zur Emissionsminderung treffen oder Berechtigungen zukaufen. Nicht abgedeckte Emissionen werden u.a. durch Strafzahlungen sanktioniert. Das Handelssystem ist aus Sicht der europäischen Institutionen, insbesondere der Kommission und des Parlaments, ein zentraler Bestandteil der europäischen Klimaschutzpolitik. Damit entstehen wirtschaftliche Anreize, ökologisch zu handeln und Emissionsminderungspotenziale zu suchen und zu realisieren. Den betroffenen Betreibern bleibt bei diesem System mehr Flexibilität als in den alternativen Fällen einer Steuererhöhung für Ressourcenverbrauch oder gesetzlicher Auflagen.



Copyright: © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement
Quelle: 66. Informationsgespräch (Juni 2005)
Seiten: 11
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dr. Roland Geres
Dipl.Geogr./ Dipl.Ökonom (FH) Bernhard Grimm
Markus Rothe
Dr.-Ing. Heike Santen
Martin Treder

Artikel weiterleiten Artikel kostenfrei anzeigen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Aktuelle Fragen zum nationalen und europäischen Emissionshandel
© Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH (12/2010)
Das Emissionshandelsrecht gehört inzwischen untrennbar zum Immissionsschutzrecht; beide Materien sind miteinander verbunden und weisen eine Reihe von gegenseitigen Beziehungen auf. Die folgenden Ausführungen konzentrieren sich auf einige aktuelle Fragen; dies ist keine Darstellung der Grundlagen und Eckpfeiler des Emissionshandelsrecht. Im weiteren Verlauf werden einige Fragen zum Emissionsbericht und – damit zusammenhängend – dem Sanktionssystem des Emissionshandelsrecht betrachtet.

Emissionshandel – Entwicklungen der zweiten Handelsperiode und Bedeutung für die Abfallwirtschaft
© Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH (6/2009)
Das Europäische Parlament und der Europäische Rat beschlossen 2003, die im Kyoto-Protokoll festgelegten Emissionsminderungsverpflichtungen der Europäischen Union (EU) und ihrer Mitgliedsstaaten zu einem wesentlichen Teil mit Hilfe eines Emissionshandelssystems für Kohlendioxid auf Unternehmensebene zu erfüllen. Um das Emissionshandelssystem möglichst ohne ökonomische Verwerfungen einzuführen, wird der größte Teil der zur Verfügung stehenden Emissionsberechtigungen nach festgelegten Regeln in den Mitgliedsstaaten kostenlos vergeben.

Rechtliche Rahmenbedingungen für die Teilnahme am Emissionshandel
© Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH (5/2008)
Am 1. Januar 2008 beginnt die zweite Zuteilungsperiode des europäischen Emissionshandelssystems. Diese umfasst die Jahre 2008 bis 2012. In Deutschland sind die Emissionsberechtigungen für diese zweite Zuteilungsperiode bis zum 28. Februar 2008 von der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) auszugeben.

„Opt-in“ in den europäischen Emissionshandel für deutsche Abfallverbrennungsanlagen?
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (11/2024)
Eine kritische Betrachtung des TEHG-Europarechtsanpassungsgesetzes 2024

Die geänderte Industrieemissionsrichtlinie 2024
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (11/2023)
Wesentliche Neuerungen und Herausforderungen

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?

Der ASK Wissenspool
 
Mit Klick auf die jüngste Ausgabe des Content -Partners zeigt sich das gesamte Angebot des Partners
 

Selbst Partner werden?
 
Dann interessiert Sie sicher das ASK win - win Prinzip:
 
ASK stellt kostenlos die Abwicklungs- und Marketingplattform - die Partner stellen den Content.
 
Umsätze werden im Verhältnis 30 zu 70 (70% für den Content Partner) geteilt.
 

Neu in ASK? Dann gleich registrieren und Vorteile nutzen...