Die Hygiene im Bereich der Entsorgung ist schon seit mehr als fünfzig Jahren ein wichtiges Thema der ATV-DVWK
Die ATV, damals noch Abwassertechnische Vereinigung, wurde im Jahre 1948 gegründet, um die Fachleute der Siedlungswasserwirtschaft zu vereinen und nach dem Krieg gemeinsam die Abwassersysteme wieder aufzubauen, um Seuchengefahren zu vermindern. Der Anschlussgrad der Kanalisation liegt heute bei 95 Prozent und an öffentliche Kläranlagen bei 93 Prozent der Einwohner der Bundesrepublik Deutschland. Die Seuchenprävention, die zur Gründung der ATV geführt hat, ist heute damit weitestgehend umgesetzt. Themen um die Hygiene haben auch heutzutage ihren Stellenwert, diese liegen z.B. in den Bereichen Arbeitsschutz auf Entsorgungsanlagen“, Hygiene bei der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung“, Hygiene bei der Behandlung biologischer Abfälle“ und die Einhaltung der Badegewässerrichtlinie“. Das Thema einer möglichen Übertragung bzw. Verbreitung von Prionen, welche die Krankheiten Bovine Spongiforme Enzephalopathie (BSE) bei Rindern und ggf. die neuere Form der Creutzfeld-Jakob-Krankheit (nvCJK) beim Menschen auslösen können, ist ein wichtiges und prioritäres Thema der ATV-DVWK. Zu überprüfen sind mögliche Übertragungspfade über das gereinigte Abwasser, über Klärschlamm oder über biologische Abfälle, die letztendlich auf den Boden oder in das Grundwasser gelangen und somit in den Kreislauf unseres Lebens eingebracht werden können.
Copyright: | © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement | |
Quelle: | 61. Informationsgespräch (Dezember 2002) | |
Seiten: | 14 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 0,00 | |
Autor: | Dipl.-Ing. Silke Asmussen Anett Baum | |
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Landwirtschaft, Kompost und Klärschlamm – ein BSE-Thema?
© HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement (4/2002)
Die Betrachtung von Klärschlamm und Kompost im Zusammenhang mit dem Auftreten von BSE unterstellt, dass eine Infektion der Bevölkerung mit dem Erreger bereits stattgefunden hat. Die Verbreitung des Erregers über menschliche Ausscheidungen käme als weitere Voraussetzung hinzu.
Klärschlammvermeidung in dezentralen Kleinkläranlagen
© Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH (6/2001)
In Deutschland beträgt der Anschlussgrad an die öffentliche Kanalisation derzeit rund 92 % aller Haushalte [1]. Für die restlichen 8 %, die vorwiegend im ländlichen Raum zu finden sind, werden vor allem dezentrale Lösungen z.B. in Form von Kleinkläranlagen eingesetzt. Unter dem Begriff Kleinkläranlagen werden nach DIN 4261 alle Anlagen zur Behandlung und Einleitung des im Trennsystem erfassten häuslichen Abwassers aus einzelnen oder mehreren Gebäuden mit einem Schmutzwasserzufluss bis 8 m3/d zusammengefasst. Dies entspricht mit einem Wasserverbrauch von 150 L/(E*d) einem Einwohnergleichwert von 50 Personen. 1996 wurden in Deutschland in etwa 2,2 Millionen Kleinkläranlagen rund 9,5 % des häuslichen Abwassers gereinigt .
Klärschlammverwertung in Kohlekraftwerken
© Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH (6/2001)
Kommunale Abwässer stammen aus Haushalten und aus Gewerbe- sowie Industriebetrieben. Liegt keine Trennkanalisation vor, so kommt das Regensammelwasser von Dächern und Verkehrsflächen noch hinzu. Ziel der Reinigung der kommunalen Abwässer in den Kläranlagen ist es, alle im Wasser enthaltenen Inhaltsstoffe, also nicht nur die Nährstoffe und mineralischen Anteile, sondern auch die anorganischen und organischen Schadstoffe so weit wie möglich als Klärschlamm abzutrennen.
Abfälle aus Kläranlagen
© Rhombos Verlag (6/2005)
Nordrhein-Westfalen führte eine Bestandsaufnahme der organischen Schadstoffe in Klärschlämmen aus der kommunalen Abwasserbehandlung durch
Klärschlammentsorgung aus der Sicht eines Wasserverbandes
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2005)
Bei der Abwasserbehandlung entstehen neben dem eigentlich Produkt“, dem gereinigten Schmutz- bzw. Mischwasser, auch Reststoffe zur Entsorgung. Hierbei ist der Klärschlamm neben dem Rechen- und Sandfanggut nicht nur von der Menge her in vielen Fällen problematisch. Er besteht aus mineralischen und organischen Stoffen und hat in Abhängigkeit von der Behandlungsstufe einen mehr oder weniger hohen Wasseranteil.