Komposte und Klärschlämme sind organische Düngemittel und werden als Sekundärrohstoffdünger wie Gülle oder andere organische Wirtschaftsdünger in erheblichen Mengen im Landbau eingesetzt.
Mit allen Düngemitteln – also auch den Mineraldüngern - werden neben den Nährstoffen verfahrensbedingt auch Schadstoffe - wie Schwermetalle - in die Böden eingetragen. Dabei kann es zu unerwünschten Anreicherungen kommen, die langfristig die Bodenfruchtbarkeit in Frage stellen.
Mit Inkrafttreten des Bodenschutzrechtes wurden fachliche Maßstäbe insbesondere zur Bodenvorsorge verankert, die dies verhindern können. Diese sind auch auf andere Rechtsbereiche zu übertragen. Einen Bereich stellen dabei die Regelungen im Rahmen bewirtschaftungsbedingter Einträge bei der landwirtschaftlichen Bodennutzung dar. Neben der Klärschlamm- und Bioabfallverordnung sind insbesondere die Düngemittel- und die Düngeverordnung betroffen.
Im Hinblick auf die Zielsetzung, Schadstoffeinträge durch Düngemittel unter Beachtung von Vorsorgeaspekten zu begrenzen, hatte das Umweltbundesamt mit dem UBATEXT 59-01 (2001) Grundsätze und Maßnahmen für eine vorsorgeorientierte Begrenzung von Schadstoffeinträgen in landbaulich genutzten Böden“ eine Konzeption zur schadlosen und ordnungsgemäßen Anwendung verschiedener Düngemittel vorgelegt.
BMU und BMVEL stellten am 28.August 2002 ihr gemeinsames Konzept zur einheitlichen Ableitung von Schwermetallgrenzwerten bei Düngemitteln im Rahmen eines Symposiums vor. Ausgangspunkt war das Positionspapier Gute Qualität und sichere Erträge“ beider Ressorts vom 3. Juni 2002, das auch der Zielsetzung des Beschlusses der gemeinsamen Agrar- und Umweltministerkonferenz vom Juni 2001 entspricht. Nach deren Beschluss darf es nämlich künftig im Sinne des vorbeugenden Umweltschutzes“ und aus Vorsorgegründen“ zu keiner Anreicherung von Schadstoffen im Boden durch Bewirtschaftungsmaßnahmen (insbesondere durch die Aufbringung von Klärschlamm, Gülle und anderer Wirtschaftsdünger, mineralischer Dünger und Kompost) mehr kommen. Ein vorsorgender Bodenschutz, der konsequent auf die Vermeidung schädlicher Stoffeinträge und deren Anreicherung im Boden zielt, ist Grundlage für die Produktion gesunder Nahrungsmittel und einer intakten Umwelt.
Die Leitidee dieser Konzeption war Kernpunkt einer entsprechenden Position von Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt, die am 7. Juni 2001 veröffentlicht wurde und auf deren Basis gleichlautende Beschlüsse der gemeinsamen Umwelt- und Agrarministerkonferenz vom Juni 2001 gefasst wurden.
Copyright: | © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement | |
Quelle: | 64. Informationsgespräch (April 2004) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 0,00 | |
Autor: | Dr. Claus Gerhard Bannick Dipl.-Ing. (FH) Hermann Keßler Prof. Dr. Jürgen Hahn | |
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Vorsorgeorientierte Begrenzung von Schadstoffeinträgen in landwirtschaftlich genutzte Böden am Beispiel der Klärschlammverwertung
© Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH (5/2001)
Wegen der besonderen Bedeutung der landwirtschaftlichen Böden für eine Produktion gesunder Nahrungsmittel ist aus Vorsorgegründen sicherzustellen, dass es durch Bewirtschaftungsmaßnahmen (Ausbringungen von Klärschlamm, Gülle, mineralischen Dünger und Kompost) zu keiner langfristigen Aufkonzentration von Schadstoffen im Boden kommt. BMU und UBA haben eine fachliche Überprüfung und Neubewertung vorgenommen und kommen dabei zu den nachfolgenden Ergebnissen [1]. Dabei wurden Schadstoffeinträge unabhängig von den eingesetzten Materialien nach denselben Maßstäben bewertet.
Bioabfallsammlung – Ende der Kompostierung, wer trägt die Folgen?
© HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement (3/2004)
Das BMU und das BMVEL haben im Juni 2002 ein Konzept mit dem Titel Gute Qualität und sichere Erträge“ vorgestellt, das zu einer Verschärfung der derzeit geltenden Grenzwerte für Klärschlamm, kompostierte Bioabfälle und Gülle führt, die als Düngemittel eingesetzt werden.
Vorsorge treffen!
© Rhombos Verlag (5/2003)
Zur Düngung auf landwirtschaftlichen Flächen werden neben mineralischen Handelsdüngern und Wirtschaftsdüngern auch Abfälle wie Klärschlamm, Bioabfallkompost oder verschiedene Aschen als Sekundärrohstoffdünger eingesetzt. Da bei allen diesen Düngemitteln neben der zweckbestimmten Zufuhr von Nährstoffen auch Schadstoffe in die Böden gelangen können, besteht Bedarf zu einer umfassenden und einheitlichen Bewertung.
New Objectives of Sludge Treatment Considering a Safe Sludge Removal
© Universität Braunschweig - Institut für Siedlungswasserwirtschaft (2/2003)
Sewage Sludge consists of valuable compounds such as nutrients as well as harmful substances e.g. heavy metals. For sludges with a low pollutant concentration, utilization in agriculture is the best option for sludge reuse.
Landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlamm am Ende?
© HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement (11/2002)
Tagungsbeitrag zum 63. Informationsgespräch des ANS e.V. in Berlin