Über die Euphorie, mit der energetischen Verwertung von Holz- und Biomasse auf Basis komfortabler Stromeinspeisevergütungen sehr gut Geld verdienen zu können, vergessen zahlreiche Investoren in Holzheizkraftwerken die Risiken solcher Projekte, z. B. bei den Brennstoffkonditionen.
Eine nachhaltige Wirtschaftlichkeit von Biomasse-Heizkraftwerken ist trotz EEG Vergütung nur sichergestellt, wenn bei der Konzepterstellung, Anlagenauswahl und im laufenden Betrieb das jeweilige Optimum angestrebt und zumindest annähernd erreicht wird. Nachfolgend sollen die diesbezüglichen wichtigsten Aspekte beleuchtet werden.
Es hat in der Vergangenheit kommerziell ausgerichtete Projektentwickler gegeben, die als einzige Standortvoraussetzung für die Errichtung eines Holzheizkraftwerkes die Anschlussmöglichkeit an ein Hochspannungsnetz gesehen haben. Derartige Projekte sind entweder überhaupt nicht zustande gekommen oder zählen inzwischen zu den Beispielen mit negativen Betriebsergebnissen.
Der Standort für ein Holz- und Biomasse-Heizkraftwerk sollte nicht allzu fern von geeigneten Brennstoffquellen sein. Ideal ist im Sinne dieses Aspektes ein Aufstellungsort in der Nähe oder auf dem Gelände eines entsprechend großen Sägewerkes. Auf keinen Fall sollte ein neues Heizkraftwerk dort geplant werden, wo der Wettbewerb um den Brennstoff bereits in vollem Gange ist.
Ein weiterer wichtiger Standortfaktor ist der Aspekt Wärmeverwertung. Die zwangsläufig anfallende Abwärme aus Dampfkraft- oder auch ORC-Prozessen macht 50 – 60 % der eingesetzten Primärenergie aus. Ihre marktgerechte Verwertung ist für die Wirtschaftlichkeit von Biomasse-Heizkraftwerken vor dem Hintergrund der sich verteuernden Primärenergieträger Öl und Gas Notwendigkeit und Chance zugleich.
Ideal sind industrielle Wärmeverbraucher auf vergleichsweise niedrigerem Temperaturniveau wie etwa Trockenprozesse in der Holz- und Lebensmittelbranche. Auch die Einspeisemöglichkeit in ein bestehendes Fernheiznetz kann sich rechnen und insoweit standortfördernd sein.
Copyright: | © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement | |
Quelle: | 65. Informationsgespräch (Dezember 2004) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 0,00 | |
Autor: | Dipl. Ing. Klaus Seeger | |
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Zur Erreichung des im Kyoto-Protokoll ursprünglich vereinbarten Reduktionszieles der Industrieländer von 5,2 % der Treibhausgase hat die Europäische Gemeinschaft sich zu einem Reduktionsziel von 8 % verpflichtet.
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Wenn auch die Industrie in unseren Breiten auf die direkte Nutzung der Sonnenenergie verzichten kann, so rückt doch unausweichlich der Tag näher, an dem sie aus Brennstoffmangel auf die Leistung anderer Naturkräfte wird zurückgreifen müssen. Wir zweifeln nicht daran, dass sie noch lange von der gewaltigen Wärmekraft der Steinkohle- und Erdölvorkommen profitieren wird. Aber diese Vorkommen werden sich zweifellos erschöpfen. (Augustin Mouchot 1879)