Betriebliche und Bautechnische Probleme bei der Vergärung - Ergebnisse einer Schwachstellenanalyse für die Trocken- und Nassvergärung

Die Anaerobtechnik zur Verarbeitung von Bio- und Restabfällen hat im Laufe der letzten zehn Jahre an Bedeutung gewonnen. Auftrieb erhalten Vergärungsverfahren vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedeutung regenerativer Energien für den Klima- und Ressourcenschutz.

Die nachhaltige Entwicklung der Energieerzeugung aus Biomassen wie Bioabfällen, Klärschlämmen, Gülle, Pflanzen und Pflanzenteilen wird seitens der Bundesregierung durch das novellierte Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) (Anonym, 2004a) gefördert. Der Handel mit CO2-Zertifikaten ist für Abfallbehandlungsanlagen möglich, auf Grund der seitens der Bundesregierung festgelegten Leistung von 20 MW ist der Emissionshandel für Einzelanlagen auf absehbare Zeit jedoch keine Möglichkeit das Betriebsergebnis zu beeinflussen. Auch die gestiegenen Anforderungen an die Begrenzung von Abluftemissionen durch die 30. BImSchV (Anonym, 2001) und die novellierte TA-Luft (Anonym, 2002a) bei der Behandlung von Restabfällen bzw. Bioabfällen tragen zu einer Förderung der Anaerobtechnik bei. Vergärungsverfahren weisen für den Bereich der Bioabfallbehandlung einen hohen Entwicklungsstand auf, eingeschränkt gilt dies auch für die Behandlung von Restabfällen. Im Gegensatz zu den Nassvergärungsverfahren liegen für die Trockenvergärungsverfahren hinsichtlich der energetischen Nutzung landwirtschaftlicher Abfälle und Energiepflanzen bisher noch keinerlei großtechnische Erfahrungen vor; hier besteht Forschungs- und Entwicklungsbedarf.
Bei der Verwertung fester organischer Rest- und Rohstoffe stellen Trockenvergärungsverfahren eine interessante technische Alternative dar. Die Verwertung von flüssigen Abfällen ist bei diesen Verfahren nur in einem begrenzten Umfang möglich. Die ökonomischen Rahmenbedingungen für die Trockenvergärungsverfahren können durch das EEG verbesserte werden, da es für diese Verfahren einen zusätzliche Stromvergütung in Form eines Technologiebonus vorsieht. Die zusätzliche Vergütung wird voraussichtlich jedoch nur für die Vergärung landwirtschaftlicher Abfällen und Energiepflanzen nicht aber von Bio- und Restabfälle gewährt.
 



Copyright: © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement
Quelle: 65. Informationsgespräch (Dezember 2004)
Seiten: 20
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. Klaus Fricke
Dipl. -Ing. Axel Hüttner
Dr.-Ing. Heike Santen
Prof. Dr.-Ing. Norbert Dichtl
Dipl.-Geoökol. Tobias Bahr

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