Die Thermische Abfallbehandlung (TAB) in Deutschland hat mit den rund hundert Anlagen (Müllverbrennungsanlagen (MVA) und Ersatzbrennstoffkraftwerke (EBSKW)) und einer Kapazität von rund 25 Mio. Tonnen. Im internationalen Vergleich eine herausragende Stellung bzgl. Umweltverträglichkeit, Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit und sozialer Verantwortung. Die ITAD vertritt etwa 80 TAB (davon alle MVA) mit einer Gesamtkapazität von rund 23 Mio. Tonnen.
ITAD bekennt sich ausdrücklich zu einem hochwertigen und transparenten Recycling (werkstoffliche Verwertung). Des Weiteren sind aber auch eine effiziente und umweltverträgliche Mitverbrennung von qualitätsgeprüften Sekundärbrennstoffen (SBS) in Zement- und Kohlekraftwerken mit entsprechender vorgeschalteten Sortier- und Aufbereitungsanlagen sowie die Deponierung für inerte und schadstoffhaltige Abfälle als weitere unverzichtbare Standbeine einer modernen Abfallwirtschaft erforderlich. Somit tritt ITAD für eine nachhaltige Abfallwirtschaft ein.
Einhergehend mit dem steigendem Konkurrenzdruck bei den Markteilnehmer (sinkende Abfallmengen, geringere Energieerlöse für Energieproduzenten aber gleichzeitige Verteuerung von Energie bei Energieverbrauchern, Internationalisierung, schärfere Umweltauflagen, usw.) sinkt scheinbar auch die Bereitschaft, sich mit wissenschaftlich nachvollziehbaren und transparenten Fakten zu beschäftigen. Dies gilt für viele Unternehmen der Abfallwirtschaft, aber zunehmend auch für Behörden und Politik. Man gewinnt den Eindruck, dass sich die Prioritäten derzeit verschieben:
Aus Sicht der Öffentlichkeit, Recyclingverbände und Betreiber von TAB spielen hier insbesondere zwei Stoffströme – Kunststoffe und Bioabfälle – derzeit eine wesentliche Rolle, auf die noch näher eingegangen wird.
Die ITAD versucht durch Aufklärungsarbeit mehr Sachlichkeit in die Diskussion um eine zukunftsfähige Abfallwirtschaft in Deutschland einzubringen. Recyclinglügen und Ökomärchen bringen uns langfristig nicht weiter und diskreditiert die Abfallwirtschaft als Branche. Letztendlich sollte es allen Bereichen der Abfallwirtschaft darum gehen, die Ressource Abfall bestmöglich zu nutzen. Hierbei ergänzen sich hochwertiges Recycling und die energetische Verwertung.
Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH | |
Quelle: | Strategie Planung Umweltrecht 9 (2015) (Januar 2015) | |
Seiten: | 30 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 0,00 | |
Autor: | Martin Treder | |
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Abfallverbrennung statt Recycling – Droht uns eine Rückwärtsrolle in der Umweltpolitik?
© Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH (5/2010)
Natürliche Ressourcen bilden die wichtigste Grundlage unseres wirtschaftlichen Handelns und unseres Wohlstandes. Der Verbrauch der natürlichen Ressourcen gefährdet unsere Lebensgrundlagen und lässt weltweit gravierende Folgen für die Umwelt befürchten. Im Jahr 2050 werden voraussichtlich neun Milliarden Menschen auf unserer Erde leben. Sie alle brauchen Wasser, Energie, Rohstoffe. Ohne eine deutliche Steigerung der Ressourceneffizienz wird allein China im Jahr 2031 voraussichtlich rund neunzig Prozent der Weltproduktion an Papier und Stahl verbrauchen. Bei Rohöl wären es, rein rechnerisch, sogar 110 Prozent.
Dezentrale thermische Klärschlammverwertung mit Aschemodifikation für ein regionales P-Recycling
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (3/2023)
Flexible, an den konkreten regionalen Bedingungen orientierte dezentrale Recycling- und Verwertungsprozesse, die die gesamte Kette vom Klärschlammanfall bis zum Absatz daraus erzeugter Produkte umfassen, sind ein vielversprechender Ansatz. Die Partner des Verbundprojekts DreiSATS entwickeln und erproben vor diesem Hintergrund ein neuartiges Konzept, das im ersten Prozessschritt auf die dezentrale Verbrennung von Klärschlämmen mit der patentierten Staubfeuerung der Fa. Carbotechnik setzt.
Erfahrungen mit der biologischen Abbaubarkeit von kompostierbaren Kaffeekapseln
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
In Österreich kommen verstärkt Kaffeekapseln auf den Markt, die als „kompostierbar“ bzw. „biologisch abbaubar“ gekennzeichneten werden. Diese Entwicklung wird von Konsumenten als positiv wahrgenommen, ist jedoch aus abfallwirtschaftlicher und umwelttechnischer Sicht als kritisch zu betrachten. Denn in bisherigen Studien (van der Zee & Molenveld 2020; Rameder 2018; Shrestha et al. 2020), war die Desintegration der zumeist aus PLA bestehenden Kapseln in Labor-versuchen und in der Praxis nach den Anforderungen der EN 13432 nicht in ausrei-chendem Maße gegeben. Die bisherigen Erkenntnisse werden durch die eigenen Ergebnisse der experimentellen Untersuchungen an vier am österreichischen Markt erhältlichen „kompostierbaren“ Kaffeekapseln nur bestätigt. Erfahrungen der österreichischen Abfallwirtschaftsverbände zu dieser Thematik stützen im Wesentlichen die Erkenntnis, dass die derzeitige Entwicklung in Richtung biologisch abbaubare Kunststoffe für das Produkt Kaffeekapsel nach dem derzeitigen Stand der Erkenntnisse und Erfahrungen nicht sinnvoll erscheint.
International Experience of Risks Sharing between Public and Private Entities in Energy-from-Waste Plants Construction
© Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH (9/2016)
Imagine that you are the mayor of a city named Metropolis and are in Charge of School logistics. Before doing so, you might have to ask yourself a few essential questions. What kind of transportation will you provide? Who will it benefit: students, staff or both? Where will the service be provided? When will it be provided: in the evening, morning? And finally, how much will it cost? All these essential questions need to be answered before starting to implement this project and to buy your buses. By doing so, planning, financing, building and operating the chosen mean of Transportation will become an easier task. After that, your political decisions will direct the choice of implication of private sector on the different aspects of your project.
How to Optimize Recycling Rates Using Waste Incineration
© Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH (9/2016)
The improvement of recycling and reuse of waste is becoming more and more important and it is generally preferred compared to waste incineration. In fact, the incineration of waste is often considered the last alternative when recycling of a certain waste fraction is technically not possible or there is simply no market for the corresponding fraction of the waste. But instead of considering waste incineration as being contradictory to recycling, it may also be considered as an alternative way to achieve higher recycling rates. The main goal of waste to energy is the use of the chemical energy contained in the carbon and drogen, and transfer this into thermal energy. But all other elements contained in the waste will of course also be found in the various residue streams leaving the plant. For these residue streams there are possibilities for further treatment, enabling Separation of certain elements, improvement of the quality of a residue stream to allow re-use on the market or even potential for the preparation of a new product.