Jeder Legionellenfall ist ein Einzelfall, der individuell zu lösen ist. Kochrezepte nach dem Motto „man nehme“ gibt es leider nicht. Stets muss die Situation vor Ort im Gebäude analysiert werden, um die Fehler zu erkennen, die zu dem Problem geführt haben. Denn eines ist klar: Es sind immer Fehler, im Verhalten der Betreiber/Nutzer oder in der Installationstechnik, die zu einem nicht akzeptablen Legionellenwachstum führen.
Beim beschriebenen Schulkomplex in Frankfurt waren die Reinigung der Rohrleitungen mit dem Impuls-Spül-Verfahren, die sukzessive Änderung der technischen Installationen in Richtung bessere Zirkulation und Vermeidung von Stagnationen zusammen mit dem zeitlich befristeten Einsatz von Chlordioxid die geeignete Maßnahmenkombination, um den Schulbetrieb aufrechterhalten zu können (Abb. 7). Hätte man auch nur auf eine dieser Maßnahmen verzichtet, wäre das Ergebnis mit Sicherheit nicht erfolgreich gewesen, waren sich die Beteiligten des Round-table-Gesprächs einig. Nur eine valide Schadensanalyse und ein darauf abgestimmter Maßnahmenkatalog brächten einen nachhaltigen, langfristigen Sanierungserfolg. Genauso wichtig sei es, dass – auf der Basis der Schadensanalyse – die Betriebsorganisation und das Anlagenmanagement darauf abgestellt werde. Wer sich auf einem einmaligen Erfolg ausruhe, habe schon verloren: „Legionellenmanagement ist eine Sache für Dickbrettbohrer“, ermahnt Wolfgang Hentschel abschließend.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH | |
Quelle: | Heft 10 - 2008 (Dezember 2008) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 4,00 Kostenlos für Premium Mitglieder | |
Autor: | Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Bittermann | |
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Schwermetallmigration aus Bauteilen der Trinkwassererwärmung
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (7/2010)
Metallene Bauteile der Trinkwasser-Installation können die Konzentration des Trinkwassers an Kupfer, Nickel und Blei erhöhen. Diese Schwermetallmigration wurde in einem Forschungsvorhaben unter Labor- und Praxisbedingungen für kaltes und erwärmtes Trinkwasser untersucht.
Einfluss von gelöstem organischem Kohlenstoff (DOC) auf die Aufbereitung von Talsperrenwässern
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (7/2016)
Seit ca. 20 Jahren steigt die Konzentration des gelösten organischen Kohlenstoffes (DOC) in Gewässern Nordeuropas und Nordamerikas. In Deutschland sind insbesondere Trinkwassertalsperren in den Mittelgebirgen betroffen. Ziel des vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig (UfZ) koordinierten BMBF-Verbundforschungsvorhabens „Belastung von Trinkwassertalsperren durch gelösten organischen Kohlenstoff: Prognose, Vorsorge, Handlungsempfehlungen (TALKO)“ war es, die Prozesse bei der Mobilisierung und beim Abbau des DOC in den Einzugsgebieten von Trinkwassertalsperren zu identifizieren und Empfehlungen für eine integrative Bewirtschaftung unter Einbeziehung des DOC zu erarbeiten. Im Rahmen des Vorhabens wurde durch das TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser das Teilprojekt „Einfluss des DOC auf die Aufbereitung von Talsperrenwässern“ bearbeitet. Ziel war es, methodische Grundlagen zu entwickeln, um die Leistungsgrenzen der Flockungs- und Flockenfiltration bei steigenden DOC-Konzentrationen zu ermitteln. Außerdem sollte aufgezeigt werden, welche Möglichkeiten die Ultrafiltration bei hohen DOC-Konzentrationen bietet.
Die neuen Umweltqualitätsnormen nach dem Vorschlag der Kommission für eine Richtlinie zur Änderung der Richtlinien 2000/60/EG und 2008/105/EG in Bezug auf prioritäre Stoffe im Bereich der Wasserpolitik
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (3/2013)
Zu den vordringlichen Zielen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie1
(WRRL) gehört das Erreichen eines guten
chemischen und ökologischen Zustands von Oberflächengewässern
und Grundwasserkörpern. Die Richtlinie wird von
den Mitgliedstaaten auf der Ebene der Flussgebietseinheiten
umgesetzt. Dazu waren die Mitgliedstaaten verpflichtet, bis
2009 Bewirtschaftungspläne für ihre Einzugsgebiete sowie
Maßnahmenprogramme für jede Gebietseinheit zu verabschieden.
Die Vorgaben der WRRL wurden in Deutschland
legislativ durch die Siebte Novelle zum Wasserhaushaltsgesetz
und durch Änderung der Landeswassergesetze umgesetzt.
Um das Ziel eines guten chemischen Zustands zu erreichen,
müssen Wasserkörper die Umweltqualitätsnormen2
(UQN) einhalten, die auf EU-Ebene als sog. prioritäre und
prioritär gefährliche Stoffe festgelegt worden sind3.
Genau gemessen und trotzdem falsch – Qualitätssicherung von Überwachungsmessungen an Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2010)
Allgemein strebt man an, Messungen zur Bauwerksüberwachung mit höchster Messgenauigkeit auszuführen. Dabei ist oft nicht klar, welche Genauigkeit des Messergebnisses zur bautechnischen Interpretation erforderlich ist und ob diese erreicht wird. Nur durch die Analyse des Gesamtprozesses lassen sich Fehlerquellen finden und eliminieren, aber auch unnötiger Aufwand – und damit Kosten – vermeiden.
Biofilms on aged Materials in Household Installation Systems
© DIV Deutscher Industrieverlag GmbH / Vulkan-Verlag GmbH (8/2010)
The causes of contamination originate in the water itself and on materials in contact with water. Drinking water is not sterile and does not have to be. Water treatment plants’ strategy consists in removing the nutrients that bacteria feed on to produce “biostable” drinking water. This allows in many cases chlorination to be avoided. But it is known that even biologically stable drinking water with very low nutrient content still contains micro-organisms. These micro-organisms can multiply themselves if they encounter nutrients.