Kombinationsbauwerke zur Herstellung der Durchgängigkeit der Ruhr

Das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) strebt an, die Durchgängigkeit der Ruhr sowohl für die Fischfauna und die Benthosorganismen als auch für die Ruder- und Kanusportler wiederherzustellen. Um diesen beiden Ansprüchen gerecht zu werden, wurde das Konzept der Kombinationsbauwerke bestehend aus Bootsgasse, Fischpass und Treidelgasse entwickelt.

Die Ruhr ist ein typischer deutscher Mittelgebirgsfluss, der im Rothaargebirge am Nordhang des Ruhrkopfes in einer Höhe von rund 674 m+NN entspringt. Von ihrer Quelle fließt sie vorzugsweise in westlicher Richtung dem Rhein entgegen. Auf seiner Fließlänge von etwa 218 km überwindet der Fluss eine Höhendifferenz von ca. 657 m und mündet schließlich in Duisburg bei nur noch 17 m + NN in den Rhein. Das birnenförmig geformte Einzugsgebiet der Ruhr umfasst insgesamt eine Fläche von 4.485 km2. Seit Jahrhunderten ist die Ruhr unterschiedlichen wasserwirtschaftlichen Nutzungen unterworfen. Bereits im 18. Jahrhundert wurde sie als Transportweg für die Schifffahrt ausgebaut. Aus dieser Zeit stammen die ersten Schleusen, Wehranlagen (so genannte Schlagden) und Buhnen. Heutzutage gibt es die Berufsschifffahrt lediglich in dem als Bundeswasserstraße ausgebauten Abschnitt zwischen Mülheim an der Ruhr und der Mündung. Der Bereich zwischen Mülheim und dem Ende der schiffbaren Wasserstraße in Essen Rellinghausen hat heute noch große Bedeutung in der Sportschifffahrt und bei Fahrten mit Ausflugsschiffen der "Weißen Flotte". Daneben liegen die wesentlichen Anforderungen an das Gewässer in der Trinkwassergewinnung, der Trinkwasserspeicherung und derStromerzeugung. Darüber hinaus nimmt die Bedeutung der Ruhr als Naherholungsgebiet in der dicht besiedelten städtisch geprägten Umgebung stetig zu.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall (10/2006) (Oktober 2006)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Dr.-Ing. Jan Queißer
Prof. Dr.-Ing. habil. Hans Helmut Bernhart
Dipl.-Ing. Peter Weimer

Artikel weiterleiten In den Warenkorb legen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Energieeffiziente künstliche Erzeugung von Leitströmungen bei Fischaufstiegsanlagen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (6/2008)
Große Durchflüsse in Fischaufstiegsanlagen, die zur verbesserten Auffindbarkeit gefordert werden, ergeben bei der Bemessung große Bauwerke und bedingen einen Verlust bei der Stromerzeugung. Die vorgestellte Lockstromverstärkung erzeugt für den Fisch einen starken Lockstrom, indem im Unterwasser des Kraftwerks eine Zirkulation in Gang gesetzt wird. In einer Pilotanlage in Villach (Drau) ist der so verstärkte Ausfluss aus dem Fischpass viermal so groß wie der aus dem Oberwasser der Wasserkraftanlage entnommene Wasserstrom.

Kombinierter Fisch- und Treibgutableiter für Wasserkraftanlagen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (7/2007)
Kombinierte Fisch- und Treibgutableiter (Prinzip Gluch) sind seit 2006 in Betrieb. Eine 45° schräg zur Turbinenanstromrichtung angeordnete Sohlleitwand und senkrecht darauf ein Horizontalstabrechen führen Fische und Treibgut zu einem Bypassschacht. In dessen Spülklappe gewährleisten permanente Öffnungen eine schadlose Ableitung von sohlorientierten Fischen und Sediment sowie Freiwasserfischen und Treibgut.

Flussmorphologische Zielvorstellungen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (3/2022)
Naturräumliche Gegebenheiten prägen die Morphologie sowie den Wasser- und Feststoffhaushalt unserer Fließgewässer. Wasserbauliche Eingriffe beeinflussen diese Faktoren und infolgedessendas typspezifische Erscheinungsbild. Umso bedeutender sind vor diesem Hintergrund die noch stattfindenden bzw. initiierbaren hydromorphologischen Prozesse. Diese bedingen jedoch Eine flussmorphologische Mindestausstattung. Ziel ist es, nachhaltig wirkende Maßnahmen vorzusehen, die idealerweise eigendynamische Entwicklung ermöglichen und im Nachgang keine oder nur wenig steuernden Eingriffe notwendig machen.

Umsetzungsbeispiele zum Sedimentmanagement zur ökologischen und morphologischen Zielerreichung
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (3/2022)
Eine nahezu 100-jährige Historie von Stauraumspülungen am Isarwehr Oberföhring, München, zeigt deren Effizienz sowie ökologische und morphologische Notwendigkeit. Natürliche Spülungen während Hochwasserereignissen sind mechanischen Räumungen durch Baggerung aus ökologischen und wirtschaftlichen Gründen vorzuziehen. Das Beispiel zeigt außerdem den Umgang mit Konfliktsituationen aufgrund verschiedener Nutzer entlang von Ausleitungsstrecken. Teilspülungen mit begrenzter Stauabsenkung haben sich als Übergangslösung erwiesen, um dem Kühlwasserbedarf von Unterliegern gerecht zu warden.

Hybride Barrieren zur Optimierung von Stabrechen zum Fischschutz
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2021)
Die Forderung eines effektiven Fischschutzes an Wasserkraftanlagen bewegt immer mehr Betreiber zur Optimierung ihrer Kraftwerke. Dabei ist es wichtig, eine Ausgewogenheit zwischen der energetischen Nutzung und der notwendigen Fischschutzwirkung der verwendeten Rechen zu gewährleisten. Ein neu entwickeltes System ermöglicht die Ausstattung bestehender Turbinenschutzrechen mit Elektroden, die durch ein elektrisches Feld im Wasser den Fischschutz sicherstellen, ohne wirtschaftliche Einbußen durch geringere Stababstände zu verursachen.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?

Der ASK Wissenspool
 
Mit Klick auf die jüngste Ausgabe des Content -Partners zeigt sich das gesamte Angebot des Partners
 

Selbst Partner werden?
 
Dann interessiert Sie sicher das ASK win - win Prinzip:
 
ASK stellt kostenlos die Abwicklungs- und Marketingplattform - die Partner stellen den Content.
 
Umsätze werden im Verhältnis 30 zu 70 (70% für den Content Partner) geteilt.
 

Neu in ASK? Dann gleich registrieren und Vorteile nutzen...