Pharmazeutische Reststoffe sind in der jüngeren Vergangenheit auf Grund verbesserter Nachweismöglichkeiten in den Focus der Umweltwissenschaften gerückt; kommunale Kläranlagen sind hier als wesentliche Quelle für eine Belastung der aquatischen Umwelt erkannt worden [1]. Zu den Substanzen mit den höchsten gemessenen Konzentrationen in Gewässern gehören z. B. zahlreiche Röntgenkontrastmittel, das Antiepileptikum Carbamazepin oder etwa das Schmerzmittel Phenazon [1].
Arzneimittel werden in unterschiedlichen Anteilen über menschliche Ausscheidungen (Urin, Faeces) in das Abwassersystem eingebracht. Dabei werden sie teilweise wie im Falle des Lipidsenkers Bezafibrat zu bis zu 50% unverändert in die Kanalisation abgegeben [2]. Hierzu addieren sich die Arzneimittel, die durch unsachgemäße Entsorgung über das Abwassersystem in Richtung Kläranlage (KA) gelangen. Über die ökotoxikologische Bedeutung dieser Arzneimitteleinträge ist bislang wenig bekannt, ebenso ist die Forschung über den Verbleib dieser in die Umwelt eingetragenen Stoffe nicht sehr fortgeschritten. Im Rahmen einer ökotoxikologischen Risikoabschätzung gilt es, gemessene oder abgeschätzte Konzentrationen von Umweltschadstoffen (wie z.B. pharmazeutischen Reststoffen) in der Umwelt ökotoxikologischen Schwellenwerten gegenüberzustellen. Nach einem Leitfaden zur Umweltbewertung von Humanarzneimitteln der Europäischen Arzneimittelagentur [3] werden in einer ersten Bewertungsphase die zu erwartenden Konzentrationen eines Arzneimittels im Oberflächengewässer (PEC: Predicted EnvironmentalConcentration) berechnet. Hierzu werden Marktdaten, Daten über die Pharmakokinetik sowie das Abbauverhalten in Kläranlagen herangezogen.
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Quelle: | Wasser und Abfall (05/2006) (Mai 2006) | |
Seiten: | 4 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | PD Dr. Rolf-Alexander Düring Sven Gull Prof. Dr. habil. Stefan A. Gäth | |
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