Im zu drei Viertel bewaldeten Wassereinzugsgebiet der Trinkwasserversorgung Fürstenfeldbruck wurden auf Veranlassung der Stadtwerke Fürstenfeldbruck die Ursachen für die hohe Belastung des Grundwassers mit Nitrat ermittelt. Die Untersuchungsergebnisse belegen Stickstoffsättigung im gesamten Einzugsgebiet, wobei die aus der Atmosphäre eingetragenen Stickstoffmengen zu großen Teilen mit dem Sickerwasser in das Grundwasser eingetragen werden. Da die zur Sanierung in Betracht kommenden emissionsreduzierenden Maßnahmen und der Umbau des Waldes zu laubbaumreicheren Bestockungen aber erst mit einer Zeitverzögerung auf die Grundwasserbeschaffenheit wirken, ist rasches Handeln geboten.
Die Fallstudie Fürstenfeldbruck offenbart in besonders eindrücklicher Weise die Folgen der seit etwa 15 Jahren vorhergesagten [26] [13] und mittlerweile vielfach belegten [14] [15] [16] Stickstoffsättigung von Waldbeständen als Folge der andauernden Belastung mit Luftschadstoffen. Im Gegensatz zu vielen anderen Studien konnte in Fürstenfeldbruck ein direkter und plausibler Zusammenhang zur Grundwasserbeschaffenheit und zur Trinkwasserversorgung hergestellt werden (vgl. [17]). In Anbetracht der nur langfristig zu erzielenden Sanierungserfolge erscheint rasches Handeln bei der Emissionsreduktion und beim Waldumbau dringend geboten. Der bevorstehende Klimawandel dürfte auch mittelbare (Vitalitätseinbußen v. a. bei der Baumart Fichte) und unmittelbare (Steigerung der Nitratfreisetzung) Auswirkungen auf den Stickstoffhaushalt der Wälder haben.
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Quelle: | Wasser und Abfall (01-02/2006) (Januar 2006) | |
Seiten: | 7 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Dipl. Biol. Karl H. Mellert Dr. Christian Kölling | |
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