Zehn Millionen Tonnen Kompost – Herausforderungen für die Bioabfallwirtsch

Die Mengen an getrennt erfasstem Bio- und Grüngut sind in Deutschland insgesamt gestiegen, aber die Zuwächse waren in den letzten Jahren nicht mehr so deutlich wie zuvor. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den Bundesländern in Bezug auf die Erfassungsmenge von Bio- und Grüngut. Die Umweltministerkonferenz hatte bereits 2020 beschlossen, die Menge der im Restmüll enthaltenen Bioabfälle bis 2025 zu reduzieren und bis 2030 zu halbieren. Dies spiegelt sich bisher nicht in den getrennt erfassten Bioabfällen wider.

Die Qualität der hergestellten Biogut- und Grüngutkomposte hat sich kontinuierlich verbessert, insbesondere in Bezug auf die Reduzierung von Schwermetallbelastungen und Fremdstoffanteilen. Die Komposte sind mittlerweile so hochwertig, dass sie auch im sensiblen Bereich des ökologischen Landbaus eingesetzt werden können. Die Flächensumme als Indikator für Fremdstoffe in Komposten konnte deutlich gesenkt werden. 
Der Markt für Kompostprodukte zeigt eine sehr gute Nachfrage, vor allem im konventionellen Landbau, in der Erdenindustrie und im Ökolandbau. Insbesondere die beiden zuletzt genannten Bereiche zeigen starke und dynamische Wachstumsraten. Da der Anstieg der Sammelmengen an Biogut und Grüngut jedoch nicht den erforderlichen Größenordnungen entspricht, kann bereits heute in einigen Regionen die Kompostnachfrage nicht mehr kontinuierlich gedeckt werden. Diese Situation wird sich aufgrund der vorstehend aufgeführten Wachstumspotenziale der Komposte in den pflanzenbaulichen Märkten in den nächsten Jahren noch deutlich verschärfen.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: Biomasse-Forum 2024 (November 2024)
Seiten: 17
Preis inkl. MwSt.: € 8,50
Autor: Dr.-Ing. Michael Kern
Dipl.-Ing. Ralf Gottschall
Dr. Felix Richter
Dipl.-Ing. Thomas Raussen

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