Seit 1980 ist der Anteil von Klärschlamm, der landwirtschaftlich verwertet wird, stetig rückläufig (Bild 1). Dies hat die Expertenkommission des Nationalen Forschungsprogramms No. 7 (NFP 7) veranlasst, die Möglichkeiten der schweizerischen Zementindustrie zur Lösung des Klärschlammproblems zu untersuchen. Im Juni 1986 wurde der 200 Seiten umfassende Bericht veröffentlicht.
Er kommt zu folgendem Schluss: Die Verbrennung von Klärschlamm im Zementofen genügt den sehr hohen Anforderungen bezüglich Umweltschutz. Die schweizerische Zementindustrie kann mittels ihrer Ofenanlagen zur Klärschlammentsorgung beitragen.
Schon im Jahre 1991 nahm die damalige Bündner Cement AG (heute: Cementwerk HCB Untervaz) ihre Anlage zur Klärschlammverbrennung in Betrieb. Ein Jahr später wurde dem Zementwerk Siggenthal die Bewilligung zum Bau der entsprechenden Anlage erteilt, die 1994 in Betrieb genommen wurde. Die Zementwerke in Reuchenette und Eclépens begannen in den Jahren 1995 bzw. 1997 mit der Verbrennung von Trockenklärschlamm (TKS). 1996 wurde die Klärschlammverbrennung ein integraler Bestandteil im Entwurf der BUWALRichtlinie zur Entsorgung von Abfällen in Zementwerken. 1998 trat die Richtlinie in Kraft.
10 Jahre nach der Veröffentlichung der NFP7-Studie wurden in den Zementwerken jährlich 20.000 Tonnen TKS eingesetzt, 12 Jahre später waren es schon 25.000 Tonnen. Fazit: Die gewonnenen Kenntnisse der Grundlagenforschung durch den Schweizerischen Nationalfonds zur Verwertung von Trockenklärschlamm wurden von der Schweizer Zementindustrie wirkungsvoll und effizient umgesetzt. Dies bei einer zeitgleichen Einbindung in die Konzepte der Schweizer Abfallwirtschaft durch den Bund und die Kantone.
Copyright: | © TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft | |
Quelle: | Verantwortungsbewusste Klärschlammverwertung (2001) (Juni 2001) | |
Seiten: | 10 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 0,00 | |
Autor: | Maschineningenieur HTL Bernhard de Quervain | |
Artikel weiterleiten | Artikel kostenfrei anzeigen | Artikel kommentieren |
Handlungsansätze für eine nachhaltige Stoffwirtschaft am Beispiel Klärschlamm
© TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft (6/2001)
Die Diskussion über eine nachhaltige Stoffwirtschaft ist das Ergebnis massiver Eingriffe des Menschen in den Stoffwechsel der Natur. Noch vor hundert Jahren war es kaum vorstellbar, dass von Menschen verursachte Stoffströme jemals in die Größenordnung der natürlichen bio- und geogenen Stoffkreisläufe gelangen könnten. Der weltweite jährliche Erdölverbrauch ist in den letzten hundert Jahren beispielsweise von unter 20 Millionen Tonnen auf über drei Milliarden Tonnen um mehr als das Hundertfache gestiegen, mit den bekannten Folgen für den globalen Kohlenstoffkreislauf.
Stoff- und Energiebilanzen von Abfallverbrennungsanlagen in Nordrhein-Westfalen
© TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft (3/2005)
Die thermische Abfallentsorgung nimmt bereits heute eine Schlüsselposition in der deutschen Abfallwirtschaft ein. Mit Blick auf Juni 2005 wird sich diese Rolle nochmals wesentlich verfestigen.
Technische, finanzielle und organisatorische Aspekte einer nachhaltigen – verwendungsorientierten - Klärschlammentsorgung
© Universität Braunschweig - Institut für Siedlungswasserwirtschaft (12/2004)
In der Bundesrepublik Deutschland fallen derzeit etwa 3 Mio. Tonnen kommunale Klärschlämme an. Die Anfang der 90'er Jahre prognostizierte Steigerung auf über 4 Mio. Tonnen hat sich bislang nicht bewahrheitet. Als wesentliche Gründe für diese Stagnation sind neben den wirtschaftlichen Konjunkturbedingungen die verstärkten Bemühungen auf dem Gebiet der getrennten Niederschlagswasserbehandlung und die zunehmende Vorbehandlung bzw. Mehrfachnutzung von industriellem Abwasser zu nennen (ESCH und KRÜGER, 1999).
Agricultural reuse of wastewater and sewage sludge
© Universität Braunschweig - Institut für Siedlungswasserwirtschaft (10/2003)
Continued population growth, contamination of both surface water and groundwater, uneven distribution of water resources and periodic droughts have lead to a search for new sources of water supply. One must discuss, not only in developing and threshold countries, how the objectives and requirements for wastewater and sludge disposal are in accord with a possible water reuse or whether they exclude each other. Early developments in the field of water reuse are synonymous with the historical practice of land application for the disposal of wastewater.
Europäische Entwicklung im Bereich der Bioabfallbehandlung vor dem Hintergrund der EU-Bioabfallrichtlinie und der Bodenschutzstrategie
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2003)
Erläuterung der Novellierung der Klärschlammverordnung und Zusammenfassung der derzeitigen Situation der europäischen Bioabfallentsorgung und Verwertung