Ist die Abfallverbrennung eine Beseitigung oder eine Verwertung? Eine entscheidende Frage, denn nur hiermit kann über die Verteilung zwischen den Teilmärkten kommunale Entsorgung und liberalisierte Entsorgung (Wettbewerb) entschieden werden. Der Beitrag erläutert anhand des Müllheizwerks Bremen (MHW) und des Mittelkalorik-Kraftwerks in Bremen (MKK) die Verbrennung von Abfällen als Verwertungsverfahren. Dabei wird das komplexe Thema aus technischer und aus juristischer Sicht betrachtet.
(10.09.07) Das MKK wird zurzeit von der swb Erzeugung in Bremen errichtet. An Standort Kraftwerk Hafen sind bereits zwei in Grundlast betriebene Steinkohleblöcke mit einer Leistung von. 450 MWel (brutto) installiert. MKK wird über eine einlinige Rostfeuerung mit einer Feuerungswärmeleistung von 110 MW verfügen, die bei einem spez. Heizwert von 14 MJ/kg einen Durchsatz von 226.000 Mg/a mittelkalorischer Abfälle (Gewerbeabfälle, Sortierreste, MBA-Reste) ermöglicht. Mit den Bauarbeiten wurde bereits begonnen; der kommerzielle Betrieb von MKK wird ab Anfang 2009 erfolgen. MKK wird über eine eigene Turbine mit einer Nettoleistung von 27,5 MW verfügen, mithin wird der Nettowirkungsgrad von MKK 25 Prozent betragen. Der von MKK produzierte Strom wird im Regelfall nicht auf Hochspannungsebene ausgespeist, sondern standortintern auf der 6,3-kV-Ebene in den elektrischen Eigenbedarf der beiden Kohleblöcke eingespeist. Durch diese synergetische Kopplung werden etwa 2/3 des elektrischen Eigenbedarfes der beiden Kohleblöcke durch MKK gedeckt. Dies ersetzt etwa 70.000 Mg/a Steinkohle bei gleicher Leistung der Kohleblöcke. Am Standort wird also durch die Verbrennung von Abfällen im MKK der Einsatz von Steinkohle erheblich, nämlich um etwa jährlich 6 Prozent, vermindert....
Copyright: | © Deutscher Fachverlag (DFV) | |
Quelle: | September 2007 (September 2007) | |
Seiten: | 4 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 0,00 | |
Autor: | Dr.-Ing. Hans-Jürgen Kühn Dr.-Jur. Klaus Simonis | |
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Enhancing of the Energy Efficiency of an Existing Waste Incineration Plant by Retrofitting with a District Heating Network
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The German Cycle Economy Act (Kreislaufwirtschaftsgesetz KrWG) and discussions on the turn of local energy policies led to intensive examination of options for optimising utilisation of heat produced by the waste incineration plant (MKW) in Weißenhorn. This has been carried out by the waste management firm(Abfallwirtschaftsbetrieb – AWB) of the district of Neu-Ulm over a long period of time. This was also prompted by knowledge that utilisation of already generated energy in the form of combined heat and power generation (CHP) is one of the most efficient ways of achieving climate protection targets. This results from considering which courses of action are available for climate protection.
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Die thermische Abfallbehandlung – schon dieser Begriff ist überholt und zeigt nur die eine Seite der Medaille – hat heute eine Bedeutung, die über den Beseitigungsaspekt weit hinausreicht. Müllverbrennung als thermische Behandlung war in der Vergangenheit zumeist ein Instrument, um infektiöse und geruchsbelästigende Bestandteile zu zerstören und die Menge des abzulagernden Abfalls zu reduzieren.
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