Erst trocknen dann reinigen - PET-Recycling geht auch mit weniger Wasser

Bei der Aufbereitung von PET-Flaschen stellt die Abtrennung der dem Kunststoff anhaftenden Störstoffe wie Etiketten, Kleber und Sand eine wichtige Aufgabe dar. Die trocken-mechanische Vorbehandlung hat gegenüber der nassen einige Vorteile.

(04.05.07) Der frühe Einsatz von Wasser bereits bei der Zerkleinerung oder schon früher in der Ganzflaschenvorwäsche führt zwar zunächst zu guten Reinigungsergebnissen, produziert aber zusätzliche Mengen an Abwasser, die später aufwändig aufbereitet werden müssen. Die Alternative ist, vor der Wäsche möglichst viele Störstoffe trockenmechanisch zu entfernen. Die B+B Anlagenbau GmbH aus Tönisvorst bietet dazu ein wirtschaftliches Anlagenkonzept, das auf einer Trockenvermahlung mit nachfolgender trockenmechanischer Störstoffabtrennung und kontinuierlicher nachgeschalteter Heißwäsche basiert.

Nachdem große, schwere Störstoffe aus dem trocken gemahlenen Kunststoff zum Beispiel über einen Vorsichter entfernt wurden, wird das Material durch eine Zellenradschleuse dem Trockenreiniger TR zugeführt. Dieser besteht aus einem Siebkorb, in dem sich ein Rotor dreht, auf dessen Umfang Paddel angebracht sind. Die in den Siebkorb eingebrachten PET-Flakes werden durch den sich drehenden Rotor horizontal durch den Siebraum geführt. Durch die Friktion der Flakes aneinander werden Verschmutzungen wie Glas, Papierfasern, Sand und Zucker trockenmechanisch gelöst. Die gelösten Verschmutzungen werden durch die Zentrifugalkraft nach außen gefördert, wo sie durch die Sieblochöffnungen den Siebraum verlassen und durch eine unterhalb des Siebkorbes angebrachte Förderschnecke ausgetragen werden. Am Siebkorb selbst ist eine kontinuierlich arbeitende, mechanische Siebreinigung angebracht. Das gereinigte Mahlgut wird vom Rotor weiter transportiert und über eine als Ventilator wirkende Austragseinheit in die nächste Verfahrensstufe gegeben.

Mit dem Trockenreiniger TR werden bereits 80 bis 90 Prozent der Verunreinigungen entfernt, bevor sich weitere Reinigungsschritte anschließen. Die im Vergleich zu einer nassen Behandlung entstehenden Kosten, wie etwa durch den wesentlich höheren Gesamtwasserverbrauch und durch den deutlich höheren Verschmutzungsgrad des Wassers, können so erheblich reduziert werden. Als weiterer Vorteil gilt, dass bei der Abscheidung die Abfälle trocken bleiben und nicht als Schlamm entsorgt werden müssen.

Nach der trockenmechanischen Störstoffabtrennung schließt sich das Heißwaschsystem HWK an, das einen konstanten Waschprozess ermöglicht. Der Wäscher ist in mehrere Segmente aufgeteilt und wird kontinuierlich gefüllt. Dabei werden alle Segmente über eine Befüllschnecke gleichmäßig mit Material versorgt. Das Material durchläuft die Wäsche in einer vorgegebenen Zeit, die durch die Drehgeschwindigkeit der Segmente einstellbar ist. Damit hat jedes Flake des zu reinigenden Mahlgutes die gleiche Verweildauer im Waschreaktor.

In einem nachgeschalteten Trockner werden die PET-Flakes abschließend mechanisch getrocknet. Das zur Weiterverarbeitung geeignete Material hat eine Restfeuchte von zwischen einem und zwei Prozent. Die Durchsatzleistungen der Anlagen betragen bis zu 3.000 Kilogramm pro Stunde.


Unternehmen, Behörden + Verbände: BUB Anlagenbau
Autorenhinweis: Achim Ebel, BUB-Anlagenbau



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Mai 2007 (Mai 2007)
Seiten: 1
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Achim Ebel

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