Kupferrohre spielen in der Hausinstallation eine wesentliche Rolle. Dabei können die beim Kontakt von Trinkwasser mit Kupfer naturgemäß stattfindenden Korrosionsvorgänge in Abhängigkeit von der Wasserbeschaffenheit und den Nutzungsbedingungen zu einer Erhöhung der Kupferkonzentration im Trinkwasser führen. Korrosionsinhibitoren können hierbei das Korrosionssystem Kupfer- Wasser zusätzlich beeinflussen. In der Praxis sind dabei verschiedene Aspekte zu berücksichtigen.
Basierend auf den Ergebnissen dieses Forschungsprojektes ergibt sich folgende Bedeutung für die Praxis im Hinblick auf einen besser planbaren Einsatz von Korrosionsinhibitoren auf ortho-Phosphatbasis sowie vor dem Hintergrund der Einhaltung des Kupfergrenzwertes: Liegt in einem Versorgungsbereich eine Wasserbeschaffenheit vor, die zu einer ausgeprägten Bildung von Malachit auf den Kupferrohren führt, was eine vergleichsweise geringe Kupferabgabe bedingt, so wird durch die Dosierung eines Korrosionsinhibitors auf ortho-Phosphatbasis die Malachitbildung bei Neuinstallationen verzögert. Damit einhergeht übli- cherweise eine Erhöhung der Kupferabgabe, die in ungünstigen Fällen bis zu Werten an den Trinkwassergrenzwert führen kann. Sofern in Altinstallationen bereits Malachitschichten aufgebaut sind, bleiben diese unbeeinflusst von der Inhibierungsmaßnahme und so ist dort auch keine Erhöhung der Kupferabgabe mit Einführung eines Korrosionsinhibitors auf ortho-Phosphatbasis zu befürchten. Bei Wässern, die aufgrund ihrer Beschaffenheit gemäß der Einteilung nach DIN 50930- 6 als relevant im Hinblick auf eine über den Trinkwassergrenzwert hinausgehende erhöhte Kupferabgabe einzustufen sind, wird die Malachitbildung vermutlicherweise durch die Art und Konzentration des organischen Kohlenstoffs behindert und es kommt in der Folge zu einer erhöhten Kupferabgabe. Hier führt die Dosierung eines Korrosionsinhibitors auf ortho-Phosphatbasis zu einer deutlichen Verminderung der Kupferabgabe. Das Ausmaß der Verminderung der Kupferabgabe ist dabei direkt abhängig von der ortho-Phosphatkonzentration, wobei im hier vorliegenden Fall eine Konzentration von 0,5 mg/l o-PO4 3- nicht mehr ausreichend war, um die Kupferabgabe deutlich unter 2 mg/l zu vermindern. Bei den Wässern, die aufgrund ihrer Beschaffenheit und hier insbesondere ihres pH-Wertes als unkritisch im Hinblick auf eine Kupferabgabe einzustufen sind, führt eine Inhibitordosierung zu keiner Erhöhung der Kupferabgabe, sondern es kann von einer weiteren Verminderung der Kupferabgabe ausgegangen werden. Derzeit werden im Rahmen eines Verbundprojektes, an welchem verschiedene Wasserversorgungsunternehmen sowie die herstellende Industrie beteiligt sind, systematische Untersuchungen zur Minimierung der Kupferabgabe unter Verwendung von Korrosionsinhibitoren auf Silikatbasis durchgeführt. Zusätzlich wird hierbei die Schwermetallabgabe aus kupfergebundenen Werkstoffen bei verschiedenen Wasserqualitäten untersucht.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH | |
Quelle: | Heft 10-2007 (Oktober 2007) | |
Seiten: | 4 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 4,00 Kostenlos für Premium Mitglieder | |
Autor: | Dr. Josef Klinger | |
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