Staaten und Unternehmen, die einer verbindlichen Emissionsreduktion bis 2012 un-terliegen, können im Rahmen der sogenannten Flexiblen Mechanismen des Kyoto-Protokolls - Emissionshandel, Clean Development Mechanism (CDM) und Joint Implementation (JI) - einen Teil dieser Verpflichtung durch den Ankauf von Emissi-onsreduktionszertifikaten erfüllen, die von Klimaprojekten im Ausland generiert wer-den.
Obwohl hinsichtlich der Projekttypen, die unter JI oder CDM implementiert werden können, kaum Unterschiede bestehen, gibt es ein gravierendes Unterscheidungsmerkmal, das wesentlichen Einfluss auf die Genehmigungsfähigkeit eines Projektes hat: Unter JI wird analog zur Menge an ERUs, die durch ein Projekt erzeugt und ins Ausland exportiert wird, das nationale Kontingent an Emissionsberechtigungen um einen entsprechenden Betrag reduziert. Das hat zur Folge, dass Annex-I-Länder, für die es problematisch sein wird, bis 2012 das gesteckte Reduktionsziel zu erreichen, nicht dazu bereit sind, als Gastland für JI-Vorhaben zu agieren. Dazu zählen EU-Staaten wie Spanien oder Italien, aber auch Australien. Andere EU-Staaten wie Großbritannien oder die Niederlande schließen JI-Projekte im eigenen Land aus politischen und wirtschaftlichen Gründen vollständig aus. Es ist zwar damit zu rechnen, dass Deutschland bis 2012 das nationale THG-Reduktionsziel von minus 21% im Vergleich zu 1990 erreichen wird, trotzdem zeichnet sich auch das Bundesumweltministerium durch eine konservative Haltung hinsichtlich der Funktion Deutschlands als JI-Gastland aus, ist aber zusammen mit Frankreich derzeit das einzige EU-15 Land, das überhaupt nationale JI-Projekte bewilligt hat.
Regional konzentriert sich das eigentliche Potential für europäische Klimaprojekte im Sektor Abfallwirtschaft auf die osteuropäischen JI-Staaten, die bis 2012 meist über überschüssige Emissionsrechte verfügen und bereit sind, diese für Klimaprojekte im Land einzusetzen, sowie auf die europäischen CDM-Länder wie beispielsweise Serbien, Albanien, Mazedonien oder Bosnien-Herzegowina.
Copyright: | © Verlag Abfall aktuell | |
Quelle: | Band 35 - Deponietechnik 2010 (Februar 2010) | |
Seiten: | 8 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 0,00 | |
Autor: | Joachim Schnurr Daniel Blank | |
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Beitrag der Abfallwirtschaft zu den Klimaschutzzielen der BRD
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2008)
Von 1990 bis 2003 wurde durch abfallwirtschaftliche Maßnahmen in Deutschland eine Emissionsminderung von ca. 45 Mio. Mg/a CO2- Äquivalente erreicht. Mit dieser Reduktion hat die Abfallwirtschaft fast 1/5 der Gesamtreduktion im Umfang von 230 Mio. Mg/a CO2-Äquivalente für die politische Zielsetzung des Kyoto-Protokolls erfüllt. Das zukünftige Einsparungspotential aufgrund der Verbrennung von Abfällen und der Erzeugung von Biogas sowie der stofflichen Verwertung liegt in den Größenordnungen von 5-10 Mio. Mg CO2-Äquivalente.
Nutzen kommunaler Abfallwirtschaftsunternehmen für die Bürger
© VKU e.V. - Landesgruppe Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland (10/2007)
Vortragsinhalt
1.Aktuelle Situation der Abfallwirtschaft
2.Kommunale Abfallwirtschaft als Perspektive und Alternative
3.Beiträge zum Klimaschutz
4.Ausblick
"Urban Mining müssen wir ernst nehmen" - BDE-Präsident Peter Hoffmeyer über den Wandel der Abfallwirtschaft
© Deutscher Fachverlag (DFV) (12/2004)
Seit Anfang Oktober steht der Bremer Unternehmer Peter Hoffmeyer an erster Stelle des BDE. Er trat sein Amt zu einem Zeitpunkt an, an dem eine tiefgreifende Umstrukturierung der Entsorgungswirtschaft auf verschiedenen Feldern Raum gewinnt. Im Interview gibt sich der neue Präsident optimistisch für eine Branche, deren Zukunft er deutlich in der Ressourcenwirtschaft, dem Urban Mining, sieht.
Verpflichtende Nachhaltigkeitsberichterstattung in Unternehmen der Abfallwirtschaftsbranche
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Abfallwirtschaftsunternehmen (AWU) definieren ihre Nachhaltigkeit (NH) bisher hauptsächlich über ihre Produkte und Dienstleistungen, die anderen helfen, Abfälle zu entsorgen oder zu recyceln.
Abfallwirtschaft: Wir Schweizer machen's anders. Warum?
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Dieser Beitrag soll einen Vergleich zwischen den Abfallwirtschaftsstrategien der Schweiz und der Europäischen Union (EU) ermöglichen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Spannungsfeld zwischen ökologischer Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Machbarkeit - beides im Rahmen der Abfallwirtschaftspolitik.