Der Einbau von MBA-Materialien auf Deponien sowie deren Betrieb ist immer mit dem Vorhandensein von Wasser verbunden. Zum Einen weist der Abfall nach der Behandlung einen Restwassergehalt auf, der sehr stark von der vorher eingesetzten Behandlungstechnologie abhängt und damit entsprechende Schwankungen aufwei-sen kann, und zum Anderen unterliegt der Abfall nach der Ablagerung den klimati-schen Randbedingungen des Standortes. Beide Faktoren haben unmittelbaren Ein-fluss auf die an der Deponiebasis anfallenden Sickerwasservolumina sowie auch die Standsicherheit des Deponiekörpers
Dies gilt auch für die in der Vergangenheit abgelagerten, nicht vorbehandelten Abfälle, aber durch die mechanisch-biologische Behandlung erfährt das Deponat neben den biologisch-chemischen Veränderungen auch eine grundlegende Veränderung der physikalischen Eigenschaften. Einen wesentlichen Einfluss hat hierbei die mechanische Behandlung, d.h. das Zerkleinern und das Absieben der Grobfraktion, die nachfolgend thermisch verwertet wird. Im Vergleich zum Material aus der Vergangenheit weist das MBA-Material eine um ein Vielfaches höhere Homogenität und kleinere Stückgrößen auf. Diese Änderungen in der Struktur des abgelagerten Abfalls sind ausschlaggebend für ein verändertes Setzungs- und Festigkeitsverhalten. Die Folge ist eine deutliche Erhöhung der erzielbaren Einbaudichte der Abfälle, geringere hydraulische Durchlässigkeiten sowie eine Veränderung des Festigkeitsverhaltens des Deponiekörpers. Durch die Ausschleusung der heizwertreichen Fraktionen, die die Zugspannung aufnehmende Komponente des unbehandelten Abfalls darstellt, geht dem MBA-Material eine Tragreserve verloren, die die Standsicherheit des Deponiekörpers und somit die gesamte Deponiekonstruktion beeinflusst.
Während bei Deponien, die gemäß Abfallablagerungsverordnung genehmigt wurden, noch Vorgaben in Hinblick auf die zu erzielende Einbaudichte auf den Schüttfeldern gemacht wurden, sind in der Deponierechtsvereinfachungsverordnung die Angaben zum Einbau in Hinblick auf die Standsicherheit sehr allgemein gehalten.
Als Referenzwert für die erzielbare Einbaudichte wird i.d.R. die Proctordichte unter definierten Randbedingungen ermittelt, wohl wissend, dass in der Einbaupraxis deutlich abweichende Dichten - sowohl höhere als auch niedrigere Werte - erzielt werden können. In der Abb. 1 ist eine für MBA typische Proctorkurve dargestellt. Der flache Kurvenverlauf deutet auf einen geringen Einfluss des Wassergehaltes auf die erzielbare Einbaudichte hin.
Copyright: | © Verlag Abfall aktuell | |
Quelle: | Band 35 - Deponietechnik 2010 (Februar 2010) | |
Seiten: | 11 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 0,00 | |
Autor: | Dr.-Ing. Kai Münnich Dipl.-Ing. Jan Bauer Prof. Dr.-Ing. Klaus Fricke | |
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Development of local municipal solid waste management in the Western Transdanubia region of Hungary
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
Hungarian municipal solid wastes (MSW) management has developed tremendously over the past 15 years. More than 3,000 landfills and dumps had been closed, just to mention one improvement. However, still, lots of work is necessary to accomplish the EU’s ambitious aim of decreasing landfilling and increasing recycling and composting.
Thermochemische Vorbehandlung – Erste Erkenntnisse am Fallbeispiel einer an Organik reichen Feinfraktion
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Aufgrund des in Österreich geltenden Verbots der Deponierung von Abfällen mit einem Anteil an organischem Kohlenstoff im Feststoff von mehr als fünf Massenprozent (BMLFUW 2008) ist eine Behandlung dieser vor der Deponierung erforderlich. Die mechanisch-biologische sowie die thermische Behandlung stellen bewährte Verfahren dar. Im Burgenland wird, wie in zahlreichen anderen Regionen auch, der gemischte Siedlungsabfall in einer mechanisch-biologischen Abfallbehandlung aufbe-reitet. Das Ziel der MBA ist die Herstellung von Ersatzbrennstoffen zur thermischen Verwertung und stabilisierter Fraktionen zur Deponierung. Im vorliegenden Beitrag werden die ersten Ergebnisse der thermochemischen Vorbehandlung als Behandlungsalternative zur biologischen Stufe in einer MBA beschrieben.
Charakterisierung von belüftetem Deponiematerial betreffend Verwertbarkeit und Ablagerfähigkeit
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Als ein Teil der Erfolgskontrolle nach dreijähriger Belüftung eines Deponieabschnitts der Kreismülldeponie Konstanz wurde eine umfangreiche Probenahme- und Analysenkampagne durchgeführt. Ziel war darzustellen, mit welchem Aufwand sich von dem behandelten Deponiegut Wertstoffe abtrennen lassen, in welchem Zustand sich diese befinden und ob der Sortierrest sich ohne weitere Vorbehandlung auf einer MBA-Deponie ablagern ließe.
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Innovatives Monitoringtool zur Emissionsbewertung von biologischen Abfallbehandlungsanlagen und Deponien
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Anhand von drei verschiedenen Fallstudien wurde das Potential von einer mikrometeorologischen Methode in Verbindung mit einem open-path Messgerät zur Emissionsbewertung dargestellt. Mithilfe dieser Methode können große Flächen schnell optisch abgescannt werden ohne die Gasflüsse an der Oberfläche bzw. Austrittsstelle zu beeinflussen. Mit den Ergebnissen dieser Studien und der Dissertation soll ein Quantifizierungstool zur Verfügung stehen, welches sich zukünftig als eine mögliche Standardmethode für Emissionsmessungen von Treibhausgasen in unterschiedlichen Einsatzbereichen in der Abfallwirtschaft etablieren könnte.