Überwiegend aus nautischen Gründen – zur Herstellung bzw. Sicherung der Fahrwassertiefen – ist es erforderlich, Baggerungen in Häfen und Wasserstraßen vorzunehmen. Aus ökologischen wie ökonomischen Gründen ist es vorrangiges Ziel, diese Baggerungen zu minimieren bzw. gebaggerte Sedimente im Gewässer zu belassen. Zur Gewährleistung der ständigen Funktionsfähigkeit des Hafens werden in Hamburg jährlich rd. 5 Millionen Kubikmeter Sedimente gebaggert. Das hierfür aufgestellte Baggergutkonzept der Hamburg Port Authorithy ist abgestuft und
beinhaltet die Vermeidung der Sedimentation durch wasserbauliche Maßnahmen, die Umlagerung der Sedimente im Gewässer, sowie die Behandlung und Entsorgung von Teilmengen an Land. Von den gebaggerten Volumina werden jährlich rd. 1 Million Kubikmeter an Land behandelt und anschließend verwertet bzw. beseitigt. Damit ergibt sich zwangsläufig die Frage: „Baggergut – ein Rohstoff?“ oder gilt vielmehr: „Baggergut – ein Rohstoff!“
Es ist festzuhalten, dass Baggergut unabhängig von einer potentiellen landseitigen Verwertungsoption nicht ohne weitere Behandlung eingesetzt werden kann. Auf Grund der vielseitigen Erfahrungen der HPA ist die Verwertung von in der METHA behandeltem Baggergut unter den Leitgedanken zu sehen: „METHA-Baustoff ist ein Industrieprodukt auf natürlicher Basis mit einstellbaren Qualitätskriterien."
Damit kann insbesondere der aufbereitete bindige Baustoff mit seinen hohen Tonanteilen und seiner geringen Wasserdurchlässigkeit die Anforderungen an eine mineralische Dichtung bestens erfüllen. Damit kann er bereits heute als alternativer Baustoff in Deponieplanungen einbezogen werden.
Vor dem Hintergrund der Ressourcenschonung drängen sich neben dem Einsatz auf Deponien auch die Verwertung im Deichbau, bei der Sanierung von Altlasten und in der keramischen Industrie weitere Einsatzoptionen auf.
Copyright: | © Verlag Abfall aktuell | |
Quelle: | Band 35 - Deponietechnik 2010 (Februar 2010) | |
Seiten: | 11 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 0,00 | |
Autor: | Reiner Knies Guido Kaschel Heinz-Dieter Detzner | |
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Klärschlamm-Verwertung in Kläranlagen geringerer Ausbaugröße
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (1/2023)
Klärschlamm aus kommunaler Abwasserreinigung enthält nicht nur schädliche Stoffe, sondern auch Nährstoffe, wie z. B. Phosphor. Die Menge des bisher vorrangig importierten Phosphors kann durch Behandlung des Klärschlamms und Rückführung des Phosphors in den Nährstoffkreislauf verringert werden, was meist auf größere Kläranlagen fokussiert wird. Auch an Kläranlagen geringerer Ausbaugröße kann eine wettbewerbsfähige Klärschlammverwertung eingerichtet werden.
Ansätze zur alternativen thermischen Klärschlammbehandlung
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (1/2023)
Durch die Beendigung der landwirtschaftlichen Verwertung und die zukünftige Pflicht zur Phosphorrückgewinnung gewinnt die thermische Klärschlammverwertung in Deutschland an Bedeutung. Neben Verbrennungsverfahren werden hierzu, insbesondere für dezentrale Lösungen, auch alternative thermische Behandlungsverfahren diskutiert, die vorgestellt und zur Diskussion gestellt werden.
Rezyklatqualitäten und Frachtenbetrachtung
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (1/2023)
Die Ziele der novellierten Klärschlammverordnung wurden nicht mit eindeutigen Zahlen, Quoten oder Bezugsgrößen hinterlegt. Daher dürfte der Weg zur Erfüllung dieser Ziele Fragen aufwerfen. Vorgestellt werden Überlegungen hinsichtlich des Vorgehens bei der Rückgewinnung von Phosphor und den erreichbaren Qualitäten.
Versuchsbetrieb einer Wirbelfeuerung zur dezentralen thermischen Klärschlammbehandlung
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (1/2023)
Der Bedarf an Monoverbrennungskapazitäten in Deutschland nimmt zu. Dezentrale Verfahren zur Klärschlammverbrennung können hierbei durch Vermeidung langer Transportdistanzen einen wichtigen Beitrag leisten. Eine Wirbelfeuerung als innovatives Verbrennungsverfahren zur dezentralen Verwertung von Klärschlämmen wird erprobt. Zwischenergebnisse eines Versuchsbetriebs werden vorgestellt.
PFAS im Altlastenbereich – Erfahrungen aus Europa und Österreich
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) sind eine Gruppe synthetischer,
persistenter organischer Schadstoffe, die aufgrund ihrer breiten Anwendungsmöglichkeiten und ihrer stofflichen Eigenschaften ubiquitär in der Umwelt vorkommen. In den vergangenen beiden Jahrzehnten wurden in Europa zahlreiche PFAS-Verunreinigungen in Böden und Gewässern identifiziert. Zu den wichtigsten Eintragsquellen zählen die PFAS-produzierende Industrie, die Ausbringung von Reststoffen der Abwassereinigung, die Verwendung PFAS-hältiger Feuerlöschschäume, sowie diffuse atmosphärische Deposition. In Österreich wurden in jüngster Zeit mehrere Monitoring-Programme und Studien zu der Thematik durchgeführt. Auf Basis der Ergebnisse wurden in der Folge zwei Fälle im Detail untersucht, bei denen es durch die Verwendung von Löschschäumen zu weitreichenden Grundwasserverunreinigungen gekommen ist.