Mögliche quantitative Minderungen von Treibhausgasemissionen aus Deponien in der Nachsorge

Viele Deponiebetreiber mag es interessieren, welchen Beitrag deponietechniche Maßnahmen an ihren Deponien zur Verminderung des Ausstoßes klimaschädlicher Gase leisten. Insbesondere die Arbeiten im Rahmen der VDI Richtlinien machen es nun möglich, eine solche Bilanz relativ einfach zu erstellen. Es handelt sich dabei um VDI 3790 Blatt 2: Umweltmeteorologie - Emissionen von Gasen, Gerüchen, Stäuben aus diffusen Quellen – Deponien.

Die Richtlinie wurde im Dezember 2000 im Weißdruck veröffentlicht und ist derzeit in der Überarbeitung. Die Einspruchsfrist ist abgelaufen und die Einsprüche wurden abgehandelt. Mit dem Weißdruck ist in Kürze zu rechnen. Wesentlich ist, dass hier zum ersten Mal Gasprognosemodelle in einer Richtlinie beschrieben werden und zudem Messverfahren zur Ermittlung von gasförmigen diffusen Emissionen aus Deponien dargestellt werden. Die zitierten Prognosemodelle erlauben es, nicht nur erfassbare Gasvolumenströme zu berechnen, sondern auch die Emissionen, da die Modellansätze eine geschlossene Gasbilanz abbilden.

Somit können nunmehr Veränderungen auf der Gaserfassungsseite hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Emissionen quantifiziert werden. Der so ermittelte veränderte Emissionsvolumenstrom lässt sich dann relativ einfach unter Berücksichtigung des Anteils an Methan und seiner Dichte sowie des Treibhausgaspotenzials für Methan im Vergleich zu Kohlenstoffdioxid in vermiedene Treibhausgaspotenzialäquivalente umrechnen. Damit können die Maßnahmen an der Deponie z.B. in eine regionale Gesamtbilanz an Treibhausgasemissionen aufgenommen werden oder in einen Vergleich zu anderen Maßnahmen gesetzt werden.



Copyright: © Universität Stuttgart - ISWA
Quelle: Deponieforum 2017 (März 2017)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 3,00
Autor: Prof. Dr.-Ing Gerhard Rettenberger

Artikel weiterleiten In den Warenkorb legen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Emissionsmessungen an Bioabfallbehandlungsanlagen
© Universität Stuttgart - ISWA (12/2019)
Zum 01.01.2015 wurde deutschlandweit nach § 12 Kreislaufwirtschaftsgesetz flächendeckend die getrennte Erfassung von Bioabfällen aus Haushalten gefordert. Seither steigt noch immer der Bedarf an Behandlungskapazität für die steigenden Biogutmengen in Baden-Württemberg. Zur Anwendung kommen dabei überwiegend die Techniken der aeroben Kompostierung und der anaeroben Vergärung, meist auch in Kombination. Aufgrund der Randbedingungen der beiden Technologien lassen sich unterschiedliche Kriterien definieren um deren Hochwertigkeit zu evaluieren.

Aerobe in situ Stabilisierung zur Verkürzung der Deponienachsorge: Technik, Betrieb und Auswirkungen auf das Emissionsverhalten
© Wasteconsult International (12/2008)
Viele Hausmülldeponien der Deponieklasse II befinden sich seit dem 31.05.2005 in der Stilllegungsphase. Darüber hinaus gibt es mehrere Hundert verfüllte Altdeponien und mehrere Tausend Altablagerungen, die noch erhöhte Anteile an biologisch verfügbarer Organik aufweisen und nennenswerte Sickerwasser- und Deponiegasemissionen hervorrufen.

Gute Entwicklungschancen
© Rhombos Verlag (1/2008)
Die deutsche Entsorgungswirtschaft verfügt über ein großes Potential für Umwelttechnik und Arbeitsplätze

BIOSTABILIZING A MSW LANDFILL BY MEANS OF IN SITU AERATION – RESULTS OF A 8-YEAR PROJECT
© IWWG International Waste Working Group (10/2007)
A great number of Municipal Solid Waste Landfills have been operated during the last century and closed after they have reached their final volume. In addition many sanitary landfills have been closed in May 2005 as a direct consequence of the adapted legal situation (ban of un-pretreated waste at MSW landfills in Germany). Today many of these landfills are still emitting biogas and polluted leachate into the environment as sufficient protection barriers have not been installed at that time. The emissions are caused by mainly anaerobic biodegradation processes which are supposed to continue for very long time periods (decades or even centuries) after landfill closure, depending on the waste characteristic and other site specific conditions like water content, pH and etc. (Heyer, 2003)

LANDFILL TEMPERATURE AND LANDFILL GAS COMPOSITION IN PASSIVE LANDFILL GAS EXTRACTION WELLS OF A CLOSED LANDFILL
© IWWG International Waste Working Group (10/2007)
Many old and closed landfills in Japan have no barrier systems and/or semi-aerobic structure. The aftercare of those landfills is one of important topics in Japan. In situ forced aeration has been developed for reducing landfill emissions during aftercare (Cossu et al., 2005; Heyer et al., 2005), however, in situ passive aeration has been little studied so far. Such passive aeration of closed landfills in Japan is very popular though in situ forced aeration is getting popularity. In situ passive aeration may need a longer time for stabilization than in situ forced aeration, but the cost is cheaper. Then in situ passive aeration may have an advantage in particular situation, e.g. the budget for aftercare is limited but there is no urgent need for it.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?

Der ASK Wissenspool
 
Mit Klick auf die jüngste Ausgabe des Content -Partners zeigt sich das gesamte Angebot des Partners
 

Selbst Partner werden?
 
Dann interessiert Sie sicher das ASK win - win Prinzip:
 
ASK stellt kostenlos die Abwicklungs- und Marketingplattform - die Partner stellen den Content.
 
Umsätze werden im Verhältnis 30 zu 70 (70% für den Content Partner) geteilt.
 

Neu in ASK? Dann gleich registrieren und Vorteile nutzen...