Wenn der vorhandene Deponieraum nicht mehr ausreicht und ein weiterer Ausbau vorhandener Deponien nicht möglich ist, müssen neue gebaut werden. Am Beginn einer neuen Deponie steht die Suche nach einem geeigneten Standort. Ziel der Standortsuche ist es, genau den Standort zu finden, der den verschiedensten Anforderungen am besten gerecht wird. Grundsätzlich sollte eine Deponie möglichst nah am Entstehungsort des Abfalls liegen um Transportwege kurz zu halten, andererseits sollten Deponien nicht in unmittelbarer Nähe von Siedlungen errichtet wer-den, um die Anwohner z.B. nicht durch Lärm zu belasten.
Ein wichtiger Ansatz ist, dass der Eingriff in die Umwelt nach Möglichkeit so gering als möglich gehalten werden sollte, um diese nicht zu schädigen, also vorhandene Flora und Fauna, Gewässer und das natürliche Landschaftsbild möglichst zu erhalten.
Aufgrund des hohen benötigten Platzbedarfs bleibt es aber nicht aus, dass man mit neuen Deponiestandorten in vorhandene Strukturen, seien es Siedlungen oder Umweltstrukturen eingreift und diese beeinträchtigt.
Schlussendlich muss eine Deponie auch anhand von wirtschaftlichen Aspekten geplant werden. Hierbei zählt vor allem, dass man in einer vergleichsweise kurzen Laufzeit ausreichende finanzielle Mittel erwirtschaften muss, um die Errichtung, den Betrieb und die anschließende vergleichsweise lange Stilllegungs- und Nachsorgephase finanzieren zu können.
All diese Aspekte müssen gegeneinander abgewogen werden, um den bestmöglichen Standort zu finden. Hierbei gibt es meist keine optimale Lösung, mit der alle Interessengemeinschaften zufriedengestellt werden können, dennoch sollte man den bestmöglichen Standort finden, der alle Interessen nach Möglichkeit zufriedenstellt.
Der Standortsuche kommt somit eine große Bedeutung bei der Erbauung einer neuen Deponie zuteil und sie muss daher sehr sorgsam erfolgen.
Die Errichtung einer Deponie in direkter Nähe von Siedlungsgebieten und der Eingriff in die Natur sind beides sehr emotionale Themen. Widerstände durch Bürgerinitiativen, Naturschutzverbände und dergleichen bleiben meist nicht aus.
Copyright: | © Universität Stuttgart - ISWA | |
Quelle: | Deponieforum 2017 (März 2017) | |
Seiten: | 11 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 5,50 | |
Autor: | Dipl.-Ing. Gerd Burkhardt Dipl.-Ing. Katrin Schumacher Vera Vorholz | |
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Aktuelle Rechtsprechung zum Deponierecht
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Auch wenn in den letzten Jahren die Zahl der in Deutschland betriebenen Deponienganz erheblich abgenommen hat und auch wenn die Deponie als Abfallbeseitigungsanlage auf der letzten Stufe der abfallhierarchischen Rangfolge nach § 6 KrWG steht, hat sich doch gezeigt, dass Deponien derzeit
noch und auf absehbare Zeit für die Abfallentsorgung unverzichtbar sind. Dementsprechend hat es in den letzten Jahren eine ganze Reihe von neuen Deponievorhaben gegeben, die in der Regel an bereits vorhandenen Deponiestandorten verwirklicht worden sind und deren Zulassung zum Teil die Verwaltungsgerichte beschäftigt hat.
Ausschluss von Deponiestandorten in Abfallwirtschaftsplänen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2023)
Zum obligatorischen Mindestinhalt von Abfallwirtschaftsplänen gehört die Ausweisung von geeigneten Flächen für Deponien. Die ausgewiesenen Flächen können für verbindlich erklärt werden und erlangen somit für die Zulassung von Deponien eine hohe Bedeutung. Umstritten ist, ob auch nicht geeignete Flächen im Rahmen einer sog. Negativplanung ausgewiesen werden dürfen. Der vorliegende Beitrag widmet sich der Frage, ob im Rahmen einer Negativplanung auch Standorte anhand pauschaler Ausschlusskriterien ohne konkreten Flächenbezug ausgeschlossen werden können.
BQS 10-1 „Deponiegas“ – Anforderungen an den Stand der Technik zum Klimaschutz
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Am 4. Juli 2020 trat die Änderung der DepV vom 30. Juni 2020 in Kraft. Eine der Änderungen umfasste die Anforderungen an die Deponieentgasung in Anhang 5 Nummer 7. Bislang wurde dort ohne weitere Konkretisierung gefordert, dass Deponiegaserfassung, -behandlung und -verwertung nach dem Stand der Technik durchzuführen seien. Dies führte in der Praxis zu erheblichen Vollzugsunterschieden.
BVT-Merkblatt Deponie – Was kommt auf uns zu?
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Im aktuellen Novellierungsprozess der Industrieemissionsrichtlinie (IED) wird über eine Änderung der Deponierichtline zur Regelung der Deponien in einem BVT Merkblatt diskutiert. Der Beitrag beschreibt den aktuellen Stand und welche Rahmenbedingungen aus Sicht des Umweltbundesamtes für die Regelung über ein BVT-Merkblatt beachtet werden müssen und wie sich das Umweltbundesamt auf den möglichen Arbeitsprozess vorbereitet.
Anforderungen an die Alternativenprüfung bei neuen Deponien und Deponieerweiterungen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Die Standortalternativenprüfung ist Voraussetzung für eine rechtmäßige Deponieplanung und -zulassung. Sie steht bei Klagen von Grundstücksbetroffenen, Gemeinden und Umweltverbänden gegen Deponiezulassungen gegebenenfalls zur Überprüfung durch die Verwaltungsgerichte.