In den letzten Jahren wurden im Rahmen der VDI Richtliniearbeit durch eine mit zahlreichen Experten aus Deutschland und der Schweiz besetzten Arbeitsgruppe unter der Leitung des Autors die wesentlichen technischen Anforderungen an eine Deponiegaserfassung und Deponiebelüftung erarbeitet und beschrieben.
Die VDI Richtlinie zur Deponieentgasung und Belüftung ist mittlerweile im Entwurf erstellt und wird Anfang 2019 als Gründruck (Entwurf) erscheinen. Einsprüche können dann an den VDI eingereicht werden. Es kann davon ausgegangen werden, dass diese noch im Jahre 2019 bearbeitet werden können, so dass mit dem Weißdruck noch in 2019 gerechnet werden kann.
Die Richtlinienreihe VDI 3899 fasst damit den aktuellen Entwicklungsstand von Deponiegaserfassung, -verwertung und –behandlung zusammen, wobei dies dann mit folgenden Blättern geschieht:
Blatt 1: Behandlung und Verwertung von Deponiegas
Blatt 2: Systeme zur Deponiegaserfassung und Belüftung
Man kann sich natürlich mit Fug und Recht die Frage stellen, ob die Fachwelt eine VDI Richtlinie zu diesem Thema nach so vielen Jahren erfolgreicher Deponiegastechnik wirklich noch braucht. Aber es ist zu bedenken, dass es nach der Aufhebung der TA Siedlungsabfall und dem darin enthaltenen Anhang C keine Beschreibung des Standes der Technik der Deponieentgasung mehr gibt. Zudem haben sich die Verhältnisse auf den Deponien drastisch verändert, die Stichworte Schwachgas, zurückgehender Gasvolumenstrom und Aerobisierung bzw. Deponiebelüftung mögen dies deutlich machen. Daher besteht nicht nur rechtlich ein Bedarf für solch eine Richtlinie, sondern auch in technischer Hinsicht, denn neue Technologien ziehen derzeit auf den Deponien ein. Dies wurde selbstverständlich in der VDI Richtlinie entsprechend berücksichtigt.
Copyright: | © Universität Stuttgart - ISWA | |
Quelle: | Deponieforum 2019 (März 2019) | |
Seiten: | 12 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 6,00 | |
Autor: | Prof. Dr.-Ing Gerhard Rettenberger | |
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Qualitätsgesicherte Entgasung von Abfalldeponien auf der Grundlage der VDI-Richtlinie
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Eine gute Deponiegaserfassung, also eine solche, bei der ein hoher Erfassungsgrad erzielt wird, hängt neben der Auslegung, dem Betrieb und der Wartung mit Instandhaltung wesentlich davon ab, in welchem Umfang alle diese Ziele erreicht werden. Dies ist im Wesentlichen eine Frage der Qualität. Nun kamen zuletzt immer mehr die Auswirkungen der Deponiegase auf den Treibhausgaseffekt in den Blick. Hierbei wurde nochmals verdeutlicht, dass noch wesentliche Potenziale durch die Deponiebetreiber zu heben sind. Dies wurde in Deutschland dadurch mit angegangen, dass in technischen-Richtlinien (VDI) die technischen Grundlagen einheitlich zusammengestellt wurden und in einer behördlichen Mitteilung die qualitätssichernden Anforderungen benannt werden. Seit März 2022 müssen sich nun die Deponiebetreiber darum kümmern.
Innovatives Monitoringtool zur Bewertung von Methanemissionen
© Verlag Abfall aktuell (1/2015)
Ziel der Deponieverordnung ist es, den Austritt von Deponiegas aus einer Deponie, in der noch biologisch abbaubare Abfälle abgelagert wurden, weitestgehend zu minimieren. Die Messung und Bewertung diffuser Emissionen, insbesondere von Methan (CH4), stellt somit eine wichtige Voraussetzung dar, um die Einhaltung der geforderten Grenzwerte nachzuweisen.
Biologische Stabilisierung der Deponie Teuftal (CH)
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2014)
Die Deponie Teuftal im Kanton Bern ist die größte Reaktor- und Reststoffdeponie der Schweiz. Seit 1973 werden in unterschiedlichen Deponieabschnitten Bau- und Siedlungsabfälle, Müllverbrennungsschlacken, Reststoffe sowie industrielle Abfälle abge-lagert. Unbehandelter Hausmüll mit einem vergleichsweise hohen biologischen Reaktionspotenzial wurde bis zu dem Inkrafttreten eines Ablagerungsverbotes im Jahr 2000 im nördlichen Deponiebereich abgelagert. Dieser Bereich soll nun mittels in-situ Belüftung biologisch stabilisiert werden, wodurch eine Verbesserung des Langzeitverhaltens bzw. Verkürzung der Nachsorgedauer angestrebt wird. Das Konzept zur beschleunigten biologischen Stabilisierung beinhaltet eine Kombination aus Belüftung und kontrollierter Befeuchtung bzw. Bewässerung der zu stabilisierenden Abfälle.
Lebenszyklus der Mülldeponie Leoben - 25 Jahre Betrieb - 100 Jahre Nachsorge?
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2014)
Die Stadtgemeinde Leoben hat im Zeitraum von 1970 bis 1995 im Ortsteil Seegraben eine Mülldeponie für Haushalts- und Gewerbeabfälle betrieben in der im vorangeführten Zeitraum etwa 330.000 m³ Abfälle abgelagert worden sind. Mit der Schließung der Anlage im Jahr 1995 wurden eine Reihe von Nachsorgemaßnahmen durchgeführt, insbesondere die geordnete Sicherung der Sickerwasser- und Oberflächenwasserableitung, die Aufrechterhaltung der Einfriedung, Pflege der Rekultivierung und die kontrollierte Ableitung allfälliger Deponiegasemissionen.
Das Pferd von hinten aufzäumen
© Eigenbeiträge der Autoren (3/2013)
Werden kommunale Bioabfälle nur deponiert, sind sie klimaschädlich. Dabei könnten sie zu einer europaweit bedeutsamen Energieressource reifen: Aus dem Bioabfall lässt sich durch Trockenfermentation Biogas herstellen! Welche Verfahren aber sind an welchem Standort richtig - automatisierte, kontinuierliche oder diskontinuierliche Batch-Verfahren?