Warum befassen wir uns heute noch mit neuen Regelungen und Entwicklungen von Deponien, einer so genannten „end-of-pipe-Technologie“? Bereits 1999 wurde darüber diskutiert, dass 2020 keine Deponien mehr erforderlich sein würden. Dies beruhte allerdings auf einer missverstandenen Äußerung des Bundesministeriums für Umwelt im Zusammenhang mit der Einführung der mechanisch-biologischen Abfallbehandlung.
Tatsächlich wurde lediglich angekündigt, dass im Jahre 2020 keine unbehandelten Siedlungsabfälle mehr abgelagert werden dürfen, weil bis dahin neue Behandlungstechnologien entwickelt und ausreichend Behandlungskapazitäten geschaffen sein sollten. Das Ziel „Deponie-Ende" bezog sich also nur auf unbehandelte Siedlungsabfälle. Dieses Ziel wurde in Deutschland bereits 2005 erreicht. Seitdem wird kein Mülltonneninhalt mehr direkt zur Deponie, sondern zuvor immer in eine Behandlungsanlage gefahren.
Von europäischer Seite wurde die Vorstellung einer insgesamt Deponie-freien Abfallwirtschaft noch einmal genährt, als die Kommission (KOM) im Juli 2014 den (ersten, später wieder zurückgezogenen) Entwurf eines Kreislaufwirtschaftspakets veröffentlichte, welches flankiert war durch ein Papier mit dem Titel „Hin zu einer Kreislaufwirtschaft: Ein Null-Abfallprogramm für Europa" (EU-KOM 2014). Hierbei bedeutete „Null-Abfallprogramm" allerdings nicht, dass keine Abfälle mehr entstehen würden, sondern nur, dass diese dann nicht mehr auf Deponien beseitigt, sondern in der Wirtschaft vollständig verwertet werden sollten. Auch das wäre ein sehr anspruchsvolles, wenn nicht gar utopisches Ziel.
Drum noch einmal gefragt: Warum befassen wir uns heute noch mit Deponien? Antwort: Weil es weit mehr Abfälle als nur die Siedlungsabfälle gibt und weil die praktische Abfallwirtschaft für die Entsorgungssicherheit Deponien benötigt, dies auch entgegen anders lautenden Programmen oder Wunschvorstellungen.
Copyright: | © Universität Stuttgart - ISWA | |
Quelle: | Deponieforum 2019 (März 2019) | |
Seiten: | 12 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 6,00 | |
Autor: | Dr.-Ing. Bernd Engelmann | |
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Reviewing EU Waste Legislation: A Stepping Stone Towards a Circular Economy
© Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH (11/2014)
Global demand for resources continues to grow, driven by an increasing world population and improving standards of living. In the 20th century, the world experienced a four-fold population growth and a 23-fold increase in economic output. Almost all predictions are that resource demand will continue upwards. The world’s population is expected to exceed nine billion by 2050, and by 2030 there will be three times the current number of people with middle class consumption levels in the now-developing world. Global extraction of resources is expected to increase by 75 percent in the next 25 years.
Grundlagen für ein nationales Abfallvermeidungsprogramm
© Universität Stuttgart - ISWA (10/2011)
Die novellierte EU-Abfallrahmenrichtlinie (AbfRRl) bestätigt in einer neuen Abfallhierarchie die Abfallvermeidung als prioritäre Maßnahme zum Schutz der Umwelt im Zusammenhang mit der Erzeugung und dem Umgang mit Abfällen. Die Mitgliedstaaten werden darin u.a. zur Förderung der Abfallvermeidung aufgefordert. Die Planung der Abfallvermeidungsmaßnahmen soll nach Artikel 29 Abs. 1 der AbfRRl in Abfallvermeidungsprogrammen erfolgen, die die Mitgliedstaaten bis zum 12. Dezember 2013 zu erstellen haben. In den Abfallvermeidungsprogrammen sind bestehende Vermeidungsmaßnahmen zu beschreiben und Abfallvermeidungsziele festzulegen. Durch die Vorgabe von zweckmäßigen, spezifischen qualitativen oder quantitativen Maßstäben für verabschiedete Abfallvermeidungsmaßnahmen sind deren erzielte Fortschritte zu überwachen und zu bewerten.
Entwicklung der Emissionsgrenzwerte in der Abfall- und Energiewirtschaft
– Europa und Deutschland –
© Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH (6/2009)
In Europa kann – bezogen auf verbindliche Emissionsgrenzwerte – ein grundsätzlicher Unterschied der Regelungsphilosophien festgestellt werden. Ein zahlenmäßig sehr dominierendes Lager möchte so wenig wie möglich verbindliche Grenzwerte und ein hohes Maß an Flexibilität seitens der Mitgliedsstaaten. Dieses Lager wird angeführt durch Großbritannien.
Brüche vermeiden und Probleme vermindern
© Rhombos Verlag (1/2008)
Die Europäische Abfallrahmenrichtlinie und die Abfalleinstufung sollten möglichst eng mit dem Chemikalienrecht verzahnt werden
Auswirkungen von REACH
© Rhombos Verlag (7/2007)
Das neue europäische Chemikalienrecht sieht eine weitreichende Abfallausnahme vor