Deponiekörper in Bewegung – Vermessung von Deponien – Beurteilung des Setzungs- und Verformungsverhaltens der Abdichtungssysteme von Deponien sowie des Deponiekörpers – Anforderungen an die Vermessung und Methodik der Auswertung

Auch wenn die Ära der „Rohmülldeponien“ unter dem Gesichtspunkt abfalltechnischer Entwicklungen in Deutschland bereits ein gutes Jahrzehnt der Vergangenheit angehört, so ist das Thema „Setzungen und Vermessung“ ein stets brisantes Thema im technischen Bauwerk Deponie. Daher wurden bereits in der TA-Abfall und der TA-Siedlungsabfall im Rahmen der sogenannten Eigenkontrollen grundlegende Vorgaben an setzungs- und vermessungstechnische Anforderungen an das Deponiebauwerk gestellt.

Mit Inkrafttreten der DepV und den dazu ergangenen Änderungsverordnungen wurden diese Vorgaben inhaltlich übernommen und bilden weiterhin den Stand der Technik im Rahmen der Anforderungen an die Deponieüberwachung sowohl in der Betriebs-, der Stilllegungs- und der Nachsorgephase dar.
Einen besonderen Stellenwert nehmen dabei auch die für die Errichtung einer Deponie erforderlichen Nachweise im Hinblick auf das Setzungsverhalten des Untergrundes, der Basis- und Oberflächenabdichtung ein. Hierzu führt die DepV im Anhang 1 Nr. 1.2 u. a. auf, „dass der Untergrund sämtliche bodenmechanischen Belastungen aus der Deponie aufnehmen können muss, und daher auftretende Setzungen keine Schäden am Basisabdichtungs- und Sickerwassersammelsystem verursachen dürfen“. Gleiches gilt natürlich auch im Hinblick auf die Funktionalität der Oberflächenabdichtungssysteme, die in der Lage sein müssen, alle Setzungen und Verformungen dauerhaft, d. h. über einen Zeitraum von mind. 100 Jahren schadfrei ohne Einschränkung in der Funktionalität aufnehmen zu können.
Obgleich diese Anforderungen einen Status Quo in den setzungstechnischen Monitoringmaßnahmen bei Deponien darstellen, zeigt die Praxis in der behördlichen Überwachung, dass die Systematik der Setzungsmessungen, ihrer Auswertung unter Berücksichtigung der sich daraus ableitenden, technischen Faktoren für das Deponiebauwerk selbst seitens der Deponiebetreiber im Rahmen der Deponiejahresberichte sehr unterschiedlich gehandhabt wird. Einen wichtigen Faktor darin bilden neben der Auswahl geeigneter Messverfahren für den jeweiligen Beurteilungsmaßstab auch die Form der Systematik der Messungen, ihrer Struktur sowie im Ergebnis auch die daraus ermittelten Bewertungen für das Deponiebauwerk. Dieser Beitrag soll diesbezüglich noch einmal kurz die wesentlichen Punkte für die Notwendigkeit, den technischen Hintergrund sowie auch eine Darstellung der geeigneten Messverfahren unter Berücksichtigung der damit für das Deponiebauwerk zu bewertenden Faktoren aufzeigen.



Copyright: © Universität Stuttgart - ISWA
Quelle: Zeitgemäße Deponietechnik 2015 (Mai 2015)
Seiten: 13
Preis inkl. MwSt.: € 6,50
Autor: Dipl.- Ing. Falk Fabian

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