Technische Umsetzung der Methanoxidation bei Deponien

Das Potenzial der mikrobiellen Methanoxidation zur Verminderung so genannter Schwachgasemissionen wurde vielfach erkannt und hat Eingang in die 2009 in Kraft getretene Deponieverordnung gefunden. Der jüngste IPCC Bericht führt die Methanoxidation in Biofiltern oder optimierten Deponieabdeckschichten als Schlüsseltechnologie zur Reduzierung deponiebürtiger Methanemissionen an. Seit Neuerem hat UNFCC (2011) die Methanoxidation als Instrument im Handel mit Kohlendioxidzertifikaten zugelassen.

Bakterien, die zu dieser oxidativen Umsetzung fähig sind, kommen in praktisch allen natürlichen Lebensräumen vor und sind dort besonders häufig vertreten, wo fossile oder rezent gebildetes Methan in Kontakt mit Luftsauerstoff kommt. Dies ist unter anderem auch in Deponieabdeckschichten der Fall, wo immer wieder Methanoxidationsraten gemessen werden, die um ein Vielfaches höher sind als in natürlichen Umgebungen. Die Umsetzungsraten von Methan zu Kohlendioxid variieren jedoch stark in Abhängigkeit von den Umweltbedingungen und den Eigenschaften der Abdeckschicht, zum Beispiel der Temperatur, dem Wassergehalt, der Bodenstruktur und Durchlüftung sowie der Stabilität und damit der Sauerstoffzehrung der organischen Substanz.



Copyright: © Universität Stuttgart - ISWA
Quelle: Zeitgemäße Deponietechnik 2013 (März 2013)
Seiten: 14
Preis inkl. MwSt.: € 7,00
Autor: Dr. Julia Gebert

Artikel weiterleiten In den Warenkorb legen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasen in der Praxis am Beispiel der Deponie Kirschenplantage
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (10/2021)
Die Abfallentsorgung Kreis Kassel betreibt im Landkreis Kassel die Deponie Kirschenplantage (DK 2), auf der bis 2005 organikhaltige Siedlungsabfälle abgelagert wurden. Um die Stilllegungs- und Nachsorgephase zu verkürzen, wird seit 2014 auf zwei Teilbereichen der Deponie eine in situ-Stabilisierung durchgeführt, um die Umsetzprozesse im Deponiekörper zu beschleunigen und klimaschädliche Treibhausgasemissionen zu verringern. Im Zeitraum 2014 bis 2019 konnten unter Einsatz der hier beschriebenen Maßnahmen Deponiegas mit insgesamt 16.474 t CO2-Äquivalenten erfasst und behandelt werden.

Potenziale und Grenzen der Deponiebelüftung
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
Maßnahmen zur aeroben in situ Stabilisierung von Deponien (Deponiebelüftung) verfolgen das Ziel, die biologischen Ab- und Umbauprozesse im Deponiekörper kontrolliert zu beschleunigen. Die in der Folge reduzierten Methangasemissionen stellen einen Beitrag zum (globalen) Klimaschutz dar, während sich die Verbesserung der Sickerwasserqualität, je nach den örtlichen Gegebenheiten und technischen Einrichtungen, positiv auf den (lokalen) Boden- und Grundwasserzustand oder auf die Dauer und den Umfang der notwendigen Reinigungsaufwendungen auswirkt.

Aerobe Stabilisierung von Deponien – Technische Lösungen und erste Ergebnisse geförderter Projekte in Deutschland
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2016)
Das Umweltbundesamt schätzt, dass im Jahr 2015 – und damit 10 Jahre nach Ende der Ablagerung von Organik auf Deponien in Deutschland – immer noch über 500.000 Tonnen Methan in deutschen Deponien entstanden sind, die erfasst und behandelt werden müssen.

Comparison of MBT plants with and without upstream Anaerobic Digestion (AD) in terms of moisture Management and achievement of landfill disposal criteria
© Wasteconsult International (6/2015)
In waste industry the trend has developed to treat municipal solid waste (MSW) within an anaerobic digestion process. For this purpose MBT plants with an upstream AD plant were built. In the context of plant monitoring and trials one MBT with AD and one MBT without AD were examined and compared to determine the impact of the AD process. For this, the plant operation, especially the moisture management, the compliance of the landfill criteria and also the economic efficiency of the MBT were investigated.

Methanoxidation in der Deponieoberfläche
© Universität Stuttgart - ISWA (5/2015)
Anaerobe Bedingungen und das Vorhandensein von organischen Stoffen führen in allen Ablagerungen zur biogenen Bildung von Gas. Dies ist natürlicherweise auch in anthropogenen Ablagerungen, die mehr oder weniger zu Recht als Deponiebauwerk angesprochen werden der Fall.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?

Der ASK Wissenspool
 
Mit Klick auf die jüngste Ausgabe des Content -Partners zeigt sich das gesamte Angebot des Partners
 

Selbst Partner werden?
 
Dann interessiert Sie sicher das ASK win - win Prinzip:
 
ASK stellt kostenlos die Abwicklungs- und Marketingplattform - die Partner stellen den Content.
 
Umsätze werden im Verhältnis 30 zu 70 (70% für den Content Partner) geteilt.
 

Neu in ASK? Dann gleich registrieren und Vorteile nutzen...