Erste Erfahrungen bei der Deponiegasverwertung im Projekt „E-FLOX“

Aufgrund kontinuierlich rückläufgier Gasmengen und einer schlechter werdenden Gasqualität in Verbindung mit einer sanierungsbedürftigen Entgasungseinrichtung auf der Deponie Titisee-Neustadt hat die Abfallwirtschaft Breisgau-Hochschwarzwald (ALB) sich im Jahr 2010 dazu entschlossen, eine öffentliche Ausschreibung zur Lieferung und zur Errichtung einer neuen Entgasungsanlage durchzuführen. Diese Anlage sollte in der Lage sein, ein Deponiegasvolumenstrom von 20-100 m³/h bei einem Methangehalt von 15-35 Vol-% sicher zu entsorgen.

Bei der so genannten Flox Verbrennung wird das anfallende Brenngas ohne die Ausbildung einer Flamme verbrannt (oxidiert). Die flammenlose Oxidation wird erreicht durch das getrennte Eindüsen von Brenngas und Verbrennungsluft in die Brennkammer bei sehr hohen Gasgeschwindigkeiten (50-100 m/s). Die hohen 111 Geschwindigkeiten verhindern das Entstehen einer Flammenfront wie z.B. bei einer herkömmlichen Deponiegasfackel und sorgen im Brennraum für eine gute Durchmischung von Brenngas und Verbrennungsluft. Vor dem Eindüsen in die Brennkammer werden sowohl das Brenngas als auch die Verbrennungsluft auf Temperaturen von maximal 450 °C vorgewärmt. Die Vorwärmung wird durch einen Teilstrom des Angases realisiert, der im Gegenstrom an Brenngas und Verbrennungsluft vorbeigeführt wird. Die Vorwärmung und sehr homogene Mischung der Gase sind die Hauptgründe für die autotherme Verbrennung bei geringen Methangehalten im Deponiegas.



Copyright: © Universität Stuttgart - ISWA
Quelle: Zeitgemäße Deponietechnik 2012 (März 2012)
Seiten: 9
Preis inkl. MwSt.: € 4,50
Autor: Dipl.-Ing. (FH) Sven Kunz

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