Liberalisierung in der Abfallwirtschaft

Private Entsorgungsunternehmer haben schon im 18. Jahrhundert Dienstleistungen rund um die Abfallentsorgung übernommen. In Bremen
fand z. B. im Jahr 1796 die Auftragsvergabe in einer Art Auktion bei brennender Kerze in der Ratsstube statt. Am Ende dieser Submission erhielt derjenige mit den geringsten Geldforderungen den Zuschlag.

Im Laufe der Zeit hat sich die die Art der Auftragsvergabe, aber auch die Abfallwirtschaft gravierend geändert. Mit den technischen Neuerungen und insbesondere mit dem Zusammenwachsen Europas sind auch die Anforderungen an die Teilnehmer des Entsorgungsmarktes gestiegen. Kommunale und private Unternehmen müssen Antworten auf rechtliche, technische und insbesondere ökonomische Fragen finden. Heute gibt nicht nur die Müllabfuhr und die Straßenreinigung, sondern ein modernes Entsorgungs- und Recyclingmanagement, das von Jahr zu Jahr gewachsen ist. Allerdings gab es auch hier in Deutschland bis 1970 fast ausschließlich reine Sammelund Entsorgungsunternehmen in der Abfallwirtschaft. Der eingesammelte Haus- und Gewerbemüll wurde hauptsächlich auf Deponien abgelagert oder in ganz wenigen Müllverbrennungsanlagen verbrannt. Es gab nur ein Gefäß für den Bürger - die Restmülltonne. Der Recyclinggedanke gewinnt dann in den 70er Jahren an Bedeutung. Ein neuer Markt entsteht, der sich stetig weiterentwickelt. Es beginnt die Sammlung von Glas und Papier, um die Abfälle wiederzuverwerten. Auch neue Sortier- und Kompostierungsanlagen werden gebaut.



Copyright: © Universität Stuttgart - ISWA
Quelle: Abfalltage 2008 (September 2008)
Seiten: 4
Preis inkl. MwSt.: € 2,00
Autor: Dipl.-Ing. Peter Hoffmeyer

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