Mit dem „administrativen Rahmen“ wird hier der politische und rechtliche Rahmen umrissen, insbesondere der Blick in Gegenwart und Zukunft der Entwicklung der Kreislaufwirtschaft in Deutschland, der Europäischen Union und international.
Nicht betrachtet werden dagegen die die Kreislaufwirtschaft mitbestimmenden Faktoren wie Marktpreise und Wettbewerb, Entwicklung des Standes der Technik sowie des gesellschaftlichen und gesamtpolitischen Wandels. Im Idealmodell der „Ökologisch-sozialen Marktwirtschaft" setzt der Staat den Rahmen, innerhalb dessen die Wirtschaftssubjekte auf dem Markt ihre Entscheidungen treffen. Konkurrenz, soziale und ökologische Externalitäten, aber auch Sicherheit etc. werden durch demokratische politisch-rechtliche Entscheidungen so beeinflußt, daß eine nachhaltige Lebensweise für möglichst viele Menschen erreicht wird. Dieses Modell hat sich lange Zeit methodisch und tatsächlich bewährt und zum Ausgleich zwischen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interessen erfolgreich gewirkt. Allerdings zeigen sich mit der Globalisierung Verwerfungen bei nationalen Rahmensetzungen. Grenzen spielen bei Finanz-, Güter- und Personenbewegungen keine besondere Rolle mehr, die Durchsetzung von ordnungsrechtlichen Vorgaben wird zunehmend schwieriger.
Eine stringente Umweltpolitik, die sich mit der Art und Weise auseinandersetzt, wie gewirtschaftet wird, verfolgt Ziele, die sich nur schwer im internationalen Interessenfeld durchsetzen lassen. Spätestens seit der von den Vereinten Nationen beschlos-senen 2030-Agenda für Nachhaltige Entwicklung, dem G 7-Treffen in Elmau und den Ergebnissen des Klimagipfels von Paris ist aber klar, daß Wirtschaftswachstum nur dann dauerhaft und nachhaltig erreicht werden kann, wenn es im Einklang mit ökologischen Grenzen und guten Arbeitsbedingungen steht. Vor dem Hintergrund der zahlreichen globalen Herausforderungen brauchen wir also eine andere Art von Wachstum: Wir brauchen ein Wachstum, das keine sozialen Gräben schafft und die Belastungsgrenzen der Erde achtet. Wir brauchen ein Wachstum, das auf Klimaschutz, Energieeffizienz und Ressourcenschonung basiert - ein "grünes Wachstum".
Copyright: | © IWARU, FH Münster | |
Quelle: | 15. Münsteraner Abfallwirtschaftstage 2017 (Februar 2017) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,00 | |
Autor: | MinR Dr. phil. Diplom-Volkswirt Andreas Jaron | |
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Ökologisch Abfall sammeln? So vermeiden wir Lösungen von gestern für
die Probleme von morgen!
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Der ökologische Aspekt wird unter den Schlagworten Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft, oder dem Versprechen Ressourcen zu sichern, von vielen Abfallwirtschaftsunternehmen als Kern ihrer Botschaft an den Kunden in den Vordergrund gestellt. Aber auch die Kunden – die Bürger:innen – nicht minder auch die Beauftragten für die Abfallwirtschaft – die Kommunen und Verbände – sehen die immense Relevanz der Ökologie in Bezug auf die Abfallwirtschaft. Laut einer kürzlich durchgeführten Umfrage halten österreichische Bürger:innen die getrennte Abfallsammlung als wichtigsten Beitrag zum Umweltschutz (Altstoff Recycling Austria AG, 2022). Das ist toll und auch ich sehe das als äußerst wichtig.
Abgrenzung und Überlappung des europäischen Chemikalien- und Abfallrechts und Auswirkungen auf die Abfallwirtschaft
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Nach der novellierten Abfallrahmenrichtlinie müssen Firmen seit 5. Jänner
2021, welche Erzeugnisse mit einem Gehalt über 0,1 % an SVHCs (Substances of Very High Concern) in Verkehr bringen, Informationen an die neue SCIP-Datenbank (Substances of Concern In articles as such or in complex objects (Products)) melden. Diese Informationen sind für Behörden, Konsumenten und die Abfallwirtschaft verfügbar. Im Sommer 2020 waren nur 30 % der österreichischen Abfallwirtschaft mit der SCIP-Datenbank vertraut. Die vorliegende Arbeit greift diesen Sachverhalt auf und stellt sie aktuellen Entwicklungen gegenüber. Die möglichen Auswirkungen der SCIP-Datenbank auf die österreichische Abfallwirtschaft sowie die Schnittstelle zwischen europäischem Chemikalienrecht und Abfallrecht werden analysiert und diskutiert.
Die Novelle der Bioabfallverordnung – Eine Chance für mehr Wirtschaftlichkeit und Rechtssicherheit in der Aufbereitung von Bioabfällen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2022)
Die Lösung für eine rechtssichere und kosteneffiziente Fremdstoffentfrachtung von Bioabfällen bereits vor Eingang in die Bioabfallbehandlung: das mobil-modulare Aufbereitungskonzept MMAK.
Perspektiven des Abfallmarkts vor dem Hintergrund der Umsetzung des Kreislaufwirtschaftspakets
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2022)
Die Autoren betrachten zunächst, wie sich die output basierte Berechnungsmethode auf die Recyclingquoten in Deutschland auswirkt. Anschließend wird das Abfallaufkommender Stoffströme Verpackungen, Bioabfälle und Siedlungsabfälle für das Jahr 2035 abgeschätzt und Kapazitätslücken für die Verwertung aufgezeigt. Im Ergebnis wird das Erreichen der ambitionierten Recyclingquoten der EU für Deutschland sowohl bei den Siedlungsabfällen als auch bei den Verpackungen durch die neuen Berechnungsmethoden eine Herausforderung. Weiter ergeben sich gerade im Bereich der hochwertigen Verwertung von Bioabfällen durch Vergärung deutliche Kapazitätslücken.
The new Waste Framework Directive and its impact on textile waste
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
In the course of implementing the circular economy package of the European Union, the Waste Framework Directive was amended recently. Textiles are no longer the poor relation of waste management but have come to the fore.