Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit zwei innovativen Prozessen zur Reinigung von Bio- bzw. Deponiegas (BABIU Verfahren, AwR Verfahren). Es werden die Ergebnisse von Labor- und Pilotversuchen zusammengefasst, die in mehreren Projekten zwischen 2006 und 2012 gewonnen wurden. Das gemeinsame Merkmal ist hierbei, dass alkalische Reststoffe aus der Abfallverbrennung (vorwiegend: MV-Schlacke) oder Biomasse-Asche zur Fixierung von CO2 und H2S verwendet wurden.
Alkalische Reststoffe wie z.B. Müllverbrennungsschlacke (MV-Schlacke, auch als Rostasche bezeichnet) und Biomasse-Aschen können CO2 und H2S in chemischer Reaktion binden und haben damit das Potential als „Filter“ für die Reinigung von Biogas, Klärgas oder Deponiegas verwendet zu werden. Am Institut für Abfallwirtschaft der Universität für Bodenkultur in Wien (BOKU Wien) wurde im Rahmen der staatlich geförderten Grundlagenforschung (FWF) in den Jahren 2006 bis 2008 ein statisches Gasreinigungsverfahren entwickelt, in dem Biogas im Batch-Betrieb gereinigt und fast reines Methan gewonnen werden kann (das BABIUVerfahren, FWF-Projekt BABIU). „Statisch“ bedeutet in diesem Fall, dass der alkalische Reststoff (in diesem Fall: MV-Schlacke) ruht und das Biogas durch den Reststoff hindurch geleitet wird. Daran anschließend wurde in der Toskana im LIFE+ Projekt UPGAS-LOWCO2 in den Jahren 2010 bis 2012 das BABIU-Verfahren mit MV-Asche aus Italien erprobt und in größerem Maßstab weiterentwickelt. Auch wurde in dieser Zeit von der Universität Florenz und Universität „Tor Vergata“, Rom, eine weitere Gasreinigungsmethode (der AwR-Prozess) entwickelt. Das neueste Projekt (Projekt BioGAP, 2012 - 2014) beschäftigt sich mit der Möglichkeit, Biomasse-Asche als Reinigungsmedium für Biogas zu verwenden.
Copyright: | © IWARU, FH Münster | |
Quelle: | 13. Münsteraner Abfallwirtschaftstage (Februar 2013) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,00 | |
Autor: | Mag. Peter Mostbauer | |
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