Erhalt der Arbeitskraft vor dem Hintergrund einer älter werdenden Belegschaft

Unternehmen und öffentliche Verwaltung müssen sich darauf einstellen, dass das Durchschnittsalter der Belegschaften in den nächsten Jahren deutlich steigt. Die Arbeitsbedingungen sind an diese Entwicklung anzupassen, insbesondere für Arbeitsplätze mit einer hohen körperlichen Belastung, wie sie in der Abfallwirtschaft und der Stadtreinigung gegeben sind. Vor diesem Hintergrund hat die Abfallwirtschaft Mannheim ein Maßnahmenkonzept zur langfristigen Sicherung des Arbeitskräftepotentials entwickelt. Auf der Basis einer umfassenden Bestandsaufnahme wurden verschiedene Handlungsfelder identifiziert. Innerhalb dieser Handlungsfelder wurden Einzelmaßnahmen entwickelt und zu einem Masterplan 50plus zusammengefasst. In den kommenden Jahren wird dieser Masterplan nun umgesetzt.

Seit Jahren steigt in Deutschland die durchschnittliche Lebenserwartung. Gleichzeitig sinken die Geburtenzahlen. Im Ergebnis verändert sich der Altersaufbau der deutschen Bevölkerung grundlegend. Diese Entwicklung konnte in den vergangenen Jahren durch Migration zwar verlangsamt aber nicht ausgeglichen werden. Die Veränderung der demografischen Struktur in Deutschland wird in den nächsten Jahren in allen Lebensbereichen immer mehr spürbar werden.
Ähnlich wie die Altersstruktur der Gesamtbevölkerung verändert sich auch die Altersstruktur in Unternehmen und öffentlicher Verwaltung. Das Durchschnittsalter der Arbeitnehmer in Deutschland lag im Jahr 1980 bei 36,4 Jahren, im Jahre 2010 bereits bei 41,4 Jahren. Dieser Trend setzt sich auch in der Zukunft weiter fort. Zwar werden zwischen 2025 und 2035 die geburtenstarken Jahrgänge aus dem Arbeitsleben ausscheiden. Gleichzeitig werden aber deutlich weniger junge Arbeitnehmer nachrücken. Auf das Potential der Älteren kann die deutsche Wirtschaft in den kommenden Jahren daher ganz sicher nicht verzichten.
Schon heute ist mehr als ein Viertel aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten über 50 Jahre alt – mit stark steigender Tendenz. Auf diese Entwicklung müssen sich die Betriebe in Zukunft einstellen. Überlegen sind die älteren Arbeitnehmer den jüngeren meist in den Bereichen Erfahrung, Sozialkompetenz, Kommunikations- und Selbststeuerungsfähigkeit. Dagegen fallen Arbeiten mit hoher körperlicher Belastung, Zeit- und Leistungsdruck oder fremdbestimmtem Arbeitstempo den Älteren häufig schwerer. Dasselbe gilt auch für Arbeiten, die differenzierte Seh- und Hörleistungen erfordern. Gerade für Beschäftigte in solchen Arbeitsbereichen sind geeignete Maßnahmen zu entwickeln mit denen die Arbeitsfähigkeit älterer Mitarbeiter langfristig erhalten bleibt. Dabei geht es nicht um die Entwicklung von „Schonarbeitsplätzen“, sondern um Arbeitsbedingungen die dem jeweiligen Alter der Beschäftigten gerecht werden.



Copyright: © IWARU, FH Münster
Quelle: 13. Münsteraner Abfallwirtschaftstage (Februar 2013)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 3,00
Autor: Dr. Stefan Klockow

Artikel weiterleiten In den Warenkorb legen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Neue bundesweite Hausmüllanalyse – Ergebnisse des UBA-Forschungsvorhabens
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (10/2021)
Durch den sukzessiven Ausbau der Getrennterfassungssysteme in den vergangenen Jahren konnte die Zuleitung von Wertstoffstoffen zur stofflichen Verwertung stetig gesteigert werden. Trotzdem verbleiben noch erhebliche Wertstoffpotenziale im Restabfall. Neben den trockenen Wertstoffen, wie z. B. Papier, Glas oder Kunststoffen, sind hier insbesondere die noch hohen Potenziale an nativ-organischen Abfällen zu nennen, die trotz einer vielfach flächendeckend eingeführten Biotonne noch im Restabfall verbleiben.

Sekundärrohstoffmärkte in kritischer Verfassung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (10/2021)
Die Kreislaufwirtschaft erzielt in Deutschland aktuell einen Umsatz von etwa 76 Milliarden Euro (+ 1,1 % p. a.) und beschäftigt über 290.000 Erwerbstätige (+ 0,8 % p. a.). Die Sekundärrohstoffmärkte präsentieren sich inzwischen jedoch fast unisono in schwieriger Verfassung. Ein klares Marktbild kann sich aufgrund der zahlreichen politischen Unwägbarkeiten bis hin zum neuen Corona-Virus, die die wirtschaftliche Entwicklung immer stärker belasten, nicht entwickeln. Die Stimmung ist jedoch angespannt und von Unsicherheit geprägt. Unsere Prognose ist ernüchternd: Wir rechnen eher mit zunehmender Bewölkung als mit freundlichen Aussichten.

Entwicklung der Abfall- und Ressourcenwirtschaft in Asien – schneller und konsequenter als in Deutschland?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (10/2021)
Die Abfall- und Recyclingwirtschaft in Deutschland leistet einen erheblichen Beitrag zur Lösung wichtiger Zukunftsaufgaben, wie Ressourcen- und Klimaschutz. Trotzdem ist anzumerken, dass wir nicht nur bei der „Energiewende“, sondern auch bei der „Rohstoffwende“ erst am Anfang eines langen Weges stehen. Von einer wirklichen Kreislaufwirtschaft sind wir auch in Deutschland noch sehr weit entfernt!

Recyclingquoten 2.0 – Was uns Quoten in der Kreislaufwirtschaft sagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (10/2021)
Die Kreislaufwirtschaft stellt einen wesentlichen Schritt in Richtung eines nachhaltigen und effizienten Umgangs mit Ressourcen dar. Als politische Zielvorgaben für die Bewirtschaftung von Abfällen im Sinne des Kreislaufgedankens haben sich Recyclingquoten etabliert

Reporting of food waste in the EU – Results of current estimates in Germany
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
In February 2019, the German Federal Cabinet adopted the 'National Strategy for Reducing Food Waste', setting a framework for the future direction of this initiative. Among other things, it stipulated that an inter-ministerial "Indicator 12.3 Working Group" should prepare the data bases and methods for nationwide balancing of food waste generation (baseline). Based on existing 2015 data, this status quo analysis will be used as a starting point to agree on milestones for the respective sectors.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?

Der ASK Wissenspool
 
Mit Klick auf die jüngste Ausgabe des Content -Partners zeigt sich das gesamte Angebot des Partners
 

Selbst Partner werden?
 
Dann interessiert Sie sicher das ASK win - win Prinzip:
 
ASK stellt kostenlos die Abwicklungs- und Marketingplattform - die Partner stellen den Content.
 
Umsätze werden im Verhältnis 30 zu 70 (70% für den Content Partner) geteilt.
 

Neu in ASK? Dann gleich registrieren und Vorteile nutzen...