Der Grundstein für das Entsorgungszentrum Pohlsche Heide wurde vom Kreis Minden- Lübbecke Anfang der 80er Jahre mit den Planungen für eine zentrale Abfalldeponie gelegt. Dabei wurde Deponievolumen in 5 Deponieabschnitten von jeweils ca. 3,5 Mio. m³ geschaffen. Mit Inkraftsetzung der technischen Anleitung Siedlungsabfall 1993 wurde seitens der Politik und Werkleitung intensiv nach einer zukunftssicheren Abfallentsorgung gesucht. Es stellte sich heraus, dass es unter den gegebenen Rahmenbedingungen eines ländlich strukturierten Landkreises mit 330.000 Einwohnern in Ostwestfalen die Möglichkeit der Mechanischen-Biologischen Abfallbehandlungsanlage (MBA) oder den Anschluss an die Müllverbrennungsanlage Bielefeld gab.
Beide Alternativen wurden in einer Machbarkeitsstudie untersucht. Bei der weiteren Untersuchung stellte sich heraus, dass die weitere uneingeschränkte Nutzung der nach dem neusten Stand der Technik gebauten und teilweise verfüllten Deponie mit dem Bau einer eigenen Abfallbehandlungsanlage die günstigste Alternative war. Mit dem Vorliegen der Ergebnisse und der anschließenden politischen Diskussion wurde ein Grundsatzbeschluss zur Errichtung der MBA Pohlsche Heide gefasst. Gleichzeitig wurde beschlossen, dass die MBA Pohlsche Heide durch eine Betreibergesellschaft betrieben werden solle. Die Betreibergesellschaft des damals bereits 5 Jahre alten Kompostwerks sollte auch die MBA Pohlsche Heide betreiben. Es handelte sich bei der Betreibergesellschaft um eine Gesellschaft nach dem Modell der Private Public Partnership (PPP) unter Beteiligung des Kreises Minden-Lübbecke (51%), des damaligen Elektrizitätswerk Minden Ravensberg (EMR) (24,5) und der Firma Tönsmeier (24,5%). Später nur noch der Kreis Minden-Lübbecke mit 66 % und die Firma Tönsmeier mit 34 %. Mit dieser Konstellation war der Kreis Minden-Lübbecke als Bauherr der MBA für die Realisierung und die GVoA als Betreiber gut für den Betrieb der MBA vorbereitet. Alle Entscheidungen wurden nach intensiven und äußerst kontroversen Diskussionen einstimmig über alle Fraktionen im damaligen Kreistag und Gesellschafterkreis getroffen.
Copyright: | © IWARU, FH Münster | |
Quelle: | 12. Münsteraner Abfallwirtschaftstage (Februar 2011) | |
Seiten: | 14 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 0,00 | |
Autor: | Dipl.-Ing. Thomas Kropp | |
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