In der MBA Rostock wir der Hausmüll der Hansestadt Rostock sowie der Landkreise Bad Doberan, Nordvorpommern und Güstrow mechanisch-biologisch behandelt. Die EVG mbH Rostock hat seit der Inbetriebnahme am 01.06.2005 bis zum 31.05.2010 ca. 695.000 t Hausmüll und hausmüllähnlichen Gewerbeabfall zu Ersatzbrennstoff und stabilisierten Abfällen verarbeitet. Seit Januar 2009 wird der Brennstoff in das benachbarte Ersatzbrennstoff- Heizkraftwerk (EBS-HKW) Rostock geliefert. Von der, bei der Verarbeitung des Hausmülls, freigesetzten biologischen Fraktion werden 36.000 t/Jahr über die Teilstromvergärungsanlage geführt. Weitere 4.000 t kommen aus der separaten Speiserestaufbereitung.
Im Rotteprozess, zur Herstellung der ablagerungsfähigen Fraktion, wird mit hohem technischem Aufwand die biologische Energie “vernichtet“. Zusätzlich ist der Einsatz von Erdgas zur Abluftbehandlung notwendig. Zur Nutzung der Energie und zum Erhalt der Wirtschaftlichkeit, bei reduzierten Inputmengen, wurde der Bau einer Teilstromvergärungsanlage beschlossen. Gleichzeitig konnte damit die genehmigte Durchsatzmenge der MBA von 120.000 t auf 165.000 t ausgebaut werden. Mit dem Bau der Vergärungsanlage wurde die Firma Küttner mit einer Kompogas- Technologie beauftragt. Die Vergärung ist für eine Durchsatzleistung von 36.000 Mg/a mechanisch aufbereitetem Abfall (Feinfraktion < 60mm) und 4.000 Mg/a Nassabfälle (Speisereste) dimensioniert. Der Trockensubstanzgehalt der Feinfraktion liegt zwischen 45% und 55 % TS, die Speiseabfälle haben einen Feststoffgehalt zwischen 15% und 25% TS. Die Vergärung findet in 3 Kompogas- Fermentern mit je 1.200m³ Nutzvolumen statt, die als sogenanntes Dreiermodul erstellt wurden. Die thermophile Trockenvergärung erfolgt in liegenden Pfropfenstromfermentern bei einer Temperatur von ca. 55°C und einer Verweilzeit von 12 - 16 Tagen.
Copyright: | © IWARU, FH Münster | |
Quelle: | 12. Münsteraner Abfallwirtschaftstage (Februar 2011) | |
Seiten: | 3 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 1,50 | |
Autor: | Dr. Olaf Steiner | |
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Der Einsatz digitaler Werkzeuge zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen
– ein Umweltvergleich
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
In diesem Konferenzbeitrag werden die Auswirkungen der Vermeidung von Lebensmittelabfällen den Auswirkungen der Nutzung digitaler Werkzeuge gegenübergestellt, wobei Umweltkategorien wie Klimawandel, Versauerung, Eutrophierung, Landnutzung, Wasser und Ressourcennutzung berücksichtigt werden. Die Umweltbilanz wird anhand von Beispielen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen aus der Praxis erläutert.
Mindesthaltbarkeitsdatum als Ursache der Lebensmittelverschwendung?!
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Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) und das Verbrauchsdatum (VBD)
spielen in der Diskussion um das Lebensmittelabfallaufkommen eine wesentliche Rolle. Die staatliche Vorgabe dieser Daten auf fast allen Nahrungsmitteln beeinflusst Hersteller, Händler sowie Konsumenten. Die Vermutung liegt nahe, dass eine fehlerhafte Interpretation der Daten - besonderes des MHD - speziell bei privaten Haushalten zu einem hohen Lebensmittelabfallaufkommen führt. Die durchgeführte Umfrage von Konsumenten in Deutschland zeigt jedoch ein gegenteiliges Ergebnis. 70 % der Befragten definierten das MHD korrekt. Lediglich 50 % der Verbraucher gestehen Unsicherheiten in Bezug auf die Bedeutung des VBD.
Gutachten zur Weiterentwicklung der Bioabfallverordnung
© Universität Stuttgart - ISWA (10/2014)
Rund 18 % der Ackerfläche Deutschlands wurde im Jahr 2013 für den Anbau von Energiepflanzen genutzt, auf ca. 10 % der Ackerfläche Deutschlands wurden Mais, Getreide oder Gräser angebaut um sie anschließend in Biogasanlagen mit dem Primärziel Stromerzeugung zu nutzen [1] [2]. Während dieser Wirtschaftszweig bereits seit längerem fester Bestandteil der Energiewende ist, wird das stofflich und energetisch nutzbare Potential der ohnehin anfallenden organischen Abfälle vielerorts noch vernachlässigt. Dabei ist seit Wirksamwerden der Neufassung des Kreislaufwirtschaftsgesetz
(KrWG) am 1. Juni 2012 bekannt, dass überlassungspflichtige Bioabfälle aus
Haushalten spätestens ab dem 1. Januar 2015 getrennt zu sammeln sind (§ 11 Abs. 1 KrWG).
Optimierung der Bioabfallerfassung zur stofflichen und energetischen Verwertung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2013)
Über 9 Mio. Mg Bioabfälle (Bio- und Grüngut) stellen die größte separat erfasste Wertstofffraktion in Deutschland dar. Hierbei stammt jeweils ca. die Hälfte aus der Biotonne und aus der Grüngutsammlung. Wie hoch die Erfassungsrate von Bioabfäl-len tatsächlich ist, lässt sich nicht ableiten.
Aufkommen von Lebensmittelabfällen in Deutschland
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2012)
Lebensmittelabfälle werden mittlerweile in vielen Ländern auf politischer Ebene als Problem erkannt und entsprechende Maßnahmen zur Abschätzung des Aufkommens und der Zusammensetzung von Lebensmittelabfällen sowie dahinterliegender Gründe ergriffen. Am 19. Jänner 2012 hat das Parlament der Europäischen Union eine Entschließung verabschiedet, bis 2025 die Menge an Lebensmittelabfällen um 50 % zu reduzieren (Europäisches Parlament 2012), wobei allerdings bisher eine belastbare Datenbasis als Ausgangsgröße fehlt. Weiters soll laut Parlament das Jahr 2014 als „Europäisches Jahr gegen Lebensmittelverschwendung“ ausgerufen werden (Europäisches Parlament 2012).