Deutsche Standards die Dienstleistungen in Abfallwirtschaft und Stadtreinigung betreffen, werden bislang überwiegend durch Gesetze und untergesetzliche Regeln sowie verbandliche und technische Richtlinien und Merkblätter formuliert. Dabei werden die Anforderungen an den Stand der Technik, die ökologischen Grenzwerte, Sicherheitsanforderungen und gesetzliche Grundlagen vorrangig behandelt. Die Nutzung anspruchsvoller Technik bei teilweise gefährlichen Aufgaben bedarf dafür natürlich auch genauer gesetzlicher Regeln.
Bei einem Markt, der aber zusätzlich auch noch in hohem Maße durch Personaleinsatz in reinen Dienstleistungsbereichen der Abfallwirtschaft und Straßenreinigung geprägt ist, sind Standards – Normen – hilfreich, wenn nicht sogar notwendig. Dies umso mehr, weil es sich bei den kommunalen Dienstleistungen um einen teils geschützten und teils wirtschaftlich offenen Markt für Dienstleistungen von allgemeinem Interesse bzw. der öffentlichen Daseinsvorsorge mit der Beseitigung von festen und flüssigen Abfällen und der Aufrechterhaltung sauberer und hygienischer Zustände im öffentlichen Raum durch die Reinigung, sowie die Garantie der Mobilität im Winter, handelt. Viele der Aufgaben werden entweder von öffentlichen Stellen oder auch von privatwirtschaftlichen oder privaten Auftraggebern ausgeschrieben. Bei Verwendung definierter Standards auch für die in Frage stehenden Service-Dienstleistungen wissen sowohl Auftraggeber als auch Auftragnehmer z.B. durch vorhandene Normen genau, welche Art und welcher Umfang einer Dienstleistung gefordert wird. Die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung sowie Kanaldienste sind historisch gewachsene Dienstleistungen, die regional durchaus verschieden komfortable Ausprägung für die Kunden und Bürger angenommen haben können. Dafür kann eine Dienstleistungsnorm, die in verschiedenen Servicelevels Aufgaben und Prozesse beschreibt sehr hilfreich für die Verfassung von Leistungsverzeichnissen für Ausschreibungen öffentlicher Stellen und Angebotserstellungen von Dienstleistern sein.
Copyright: | © IWARU, FH Münster | |
Quelle: | 12. Münsteraner Abfallwirtschaftstage (Februar 2011) | |
Seiten: | 4 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 2,00 | |
Autor: | Dr. Achim W. Schröter | |
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Kinetische Modellierung einer Kunststoff Pyrolyse
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
Das ReOil Verfahren der OMV Refining & Marketing GmbH ist ein vielversprechender Weg, die Recycling Ziele von Kunststoffverpackungen der Europäischen Kommission zu erreichen. In diesem Pyrolyse Prozess werden gemischte Kunststoffabfälle chemisch recycelt und die daraus gewonnen Kohlenwasserstoffe werden wieder zu petrochemischen Grundstoffen oder Treibstoffen weiterverarbeitet. Da die Rentabilität eines solchen Prozesses stark von der verarbeitenden Menge abhängt, muss eine wesentliche Vergrößerung des Maßstabs erfolgen. Zu diesem Zweck wird ein Modell benötigt, welches aus der Zusammensetzung des Einsatzstroms die Ausbeuten vorhersagen kann und damit die Möglichkeit bietet optimale Prozessbedingungen einzustellen. Darum wurde ein Reaktormodell für die im ReOil Verfahren verwendeten Rohrreaktoren aufgebaut, welches sich der Methode des sogenannten „Lumped Kinetic Modeling“ bedient, um die Vielzahl an auftretenden Kohlenwasserstoffspezies erfassen zu können. Mit Hilfe einer Pilotanlage werden Reaktionsdaten für die Kunststoffpyrolyse gesammelt und so das Modell stetig weiterentwickelt.
Abfallvermeidung durch Lebensmittelweitergabe an soziale Einrichtungen
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2014)
In der von der Umweltschutzabteilung der Stadt Wien (MA22) beauftragten Studie „Lebensmittelweitergabe in Wien – IST-Stand und Bedarf bei der Lebesnmittelweitergabe in den sozialen und gemeinnützigen Einrichtungen in Wien“ wurden die Mengen an Lebensmitteln, die derzeit weitergegeben werden, erhoben und wie hoch der Lebensmittelbedarf der sozialen Einrichtungen ist. Anhand der Ergebnisse der Studie wurden Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen abgeleitet um die Verringerung von Lebensmittelabfällen durch die Weitergabe von Lebensmitteln an soziale Einrichtungen zu vertiefen, zu unterstützen, zu optimieren um eine koordinierte Weitergabe von nicht mehr regulär verkaufbarer, jedoch genießbarer Lebensmittel zu gewährleisten.
Recyclingkonzepte für Photovoltaikmodule
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2014)
Im Bereich der erneuerbaren Energien nehmen Photovoltaik (PV) - Anlagen einen immer größeren Stellenwert ein. Aufgrund der erhöhten Nachfrage in diesem Bereich steigen auch die Alt-Modulmengen an, welche im Sinne der Nachhaltigkeit einem adäquaten Recyclingprozess zuzuführen sind. Dies ist wichtig, um durch eine Rückgewinnung der Wertmetalle und des enthaltenen Glases primäre Ressourcen und Deponiekapazitäten zu schonen. Bis dato gibt es für neuere PV-Module, wie es auch CIGS-Zellen sind, keine passenden beziehungsweise marktfähigen Verwertungskonzepte. Am Lehrstuhl für Nichteisenmetallurgie der Montanuniversität Leoben erfolgten bereits Untersuchungen zu ersten Aufbereitungsschritten von diesen Chalcopyrit-Zellen. Als geeignete Vorbereitungsschritte, mit dem Ziel die Halbleiterschicht für weitere Verfahren freizulegen, stellte sich beispielsweise die Pyrolyse und die Anwendung von Zerkleinerungsaggregaten heraus. Weitere Forschungsaktivitäten des Lehrstuhles liegen im Bereich anschließender Gewinnungsverfahren der in der Halbleiterschicht enthaltenen Wertmetalle und der Rückführung des Glases.
Elektrodynamische Fragmentierung – Innovatives Verbundmaterial-Recycling
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2014)
Abfälle fallen häufig als schwer trennbare Verbundmaterialien an und können basierend auf ihrer heterogenen Zusammensetzung nur teilweise recycelt werden. Diese Entwicklung setzt sich aufgrund der steigenden Vielfalt und der immer komplexer werdenden Produkte fort. Konventionelle mechanische Verfahren können diese anfallenden Abfallgüter nicht sortenrein auftrennen wodurch eine weitergehende Rückführung schwierig ist. Die elektrodynamische Fragmentierung trennt komplex agglomerierte Verbindungen an den Phasengrenzen auf und macht sie so zugänglich für weitere Sortierschritte.
Abtrennung und Verwertung von Glas aus Wirbelschicht-Bettasche
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2014)
Bettasche aus Wirbelschichtöfen kann zu drei Viertel verwertet werden. Für ein hochwertiges Recycling stehen Metalle – Eisen/Stahl, Aluminium, sonst. Buntmetalle, Edelstähle und Glas zur Verfügung. Glasteile aus Bettasche können zur Herstellung eines hochwertigen Isolier- und Baumaterials eingesetzt werden – zur Herstellung von Schaumglas.