Klima- und Ressourcenschutz bei der Stadtreinigung Hamburg

In Deutschland fallen jährlich rund 42 Millionen Tonnen Siedlungsabfälle an (1). Im Rahmen der umweltgerechten Verwertung und Entsorgung dieser und anderer Abfälle leistet die Abfallwirtschaft einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz in Deutschland. Wurde die Atmosphäre 1990 im Rahmen der Abfallbehandlung noch zusätzlich mit 38 Millionen Tonnen CO2- Äquivalent belastet, wandelte sich dies in eine Entlastung von etwa 18 Millionen Tonnen im Jahr 2006. Im Nationalen Inventarbericht (NIR, 2007) der Bundesrepublik Deutschland werden dem Abfallbereich allein durch das Deponierungsverbot 20 Mio. Tonnen (t) CO2- Äquivalente zugerechnet.

Somit konnten, ins-besondere durch den Ausstieg aus der Deponierung unbehandelter Siedlungsabfälle nach dem 1. Juni 2005 die Emissionen klimaschädlicher Gase durch die Abfallwirtschaft um insgesamt rund 56 Millionen Tonnen gesenkt werden (2). Das entspricht dem jährlichen CO2-Ausstoß von 7,7 Millionen PKW oder fast 20 Prozent der in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge. Mit anderen Worten: 24 Prozent der Reduktion von Treibhausgasemissionen in Deutschland zwischen 1990 und 2006 wurde durch die Sekundärrohstoff-Wirtschaft erzielt. Neben dieser Verminderung der CO2-Emission im Rahmen ihrer abfallwirtschaftlichen Kernaufgaben konnten besonders die kommunalen Entsorgungsunternehmen weitere nennenswerte Beiträge zur Verminderung der CO2-Emissionen mit Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energie oder auch durch betriebliche Klimaschutzmaßnahmen beisteuern. Die Stadtreinigung Hamburg hat sehr frühzeitig begonnen, ihre abfallwirtschaftlichen und betrieblichen Aktivitäten auch an den lokalen und globalen Zielen des Klimaschutzes zu orientieren. Abfallvermeidung, Getrenntsammlung verwertbarer Abfallfraktionen sowie die anschließende stoffliche und energetische Nutzung sind in Hamburg seit Jahrzehnten, das heißt lange bevor Klimaschutz ein Schlüssel-Thema wurde, etabliert und werden ständig weiterentwickelt. Wie weit diese Tradition in die Vergangenheit zurückreicht, zeigt auch die Tatsache, dass eine 1913 in Hamburg fertig gestellte Müllverbrennungsanlage Strom produzierte, der unter anderem auch für batteriegetriebene Kommunalfahrzeuge verwendet wurde. Was können die für die umweltgerechte Abfallentsorgung verantwortlichen Kommunen oder die Entsorgungsunternehmen heute tun, um Abfälle unter den gestiegenen Anforderungen beim Klima- und Ressourcenschutz umweltgerecht zu entsorgen und zu nutzen?



Copyright: © IWARU, FH Münster
Quelle: 12. Münsteraner Abfallwirtschaftstage (Februar 2011)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dipl.-Biol. Reinhard Fiedler

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