Fehlende Rohstoffe – Bedrohung für den Industriestandort Deutschland?

Für eine moderne industrielle Produktion sind zahlreiche Rohstoffe notwendig. Dies gilt insbesondere für moderne Technologien wie Elektronikanwendungen und Elektroautos, aber auch Solarzellen und Windräder. Die Versorgung ist zahlreichen Risiken ausgesetzt. Geologisch
sind genügend Rohstoffe vorhanden. Die natürliche Verfügbarkeit ist nur in wenigen Fällen ein Problem. Es gibt genügend Metalle auf der Erde. Das reicht für eine sichere Versorgung der Industrie aber nicht aus. Die Risiken sind in den letzten Jahren deutlich gewachsen, ohne dass dies in Deutschland ausreichend bemerkt wurde.

· Oftmals verfügen nur wenige Länder über wirtschaftlich abbaubare Rohstoffvorräte. Dies trifft beispielsweise auf die Gruppe der sogenannten Seltenen Erden zu. Bis zu 95 Prozent dieser Stoffe stammen aus China. Auch die Vorkommen anderer wichtiger Rohstoffe konzentrieren sich auf wenige Staaten, bei Platin etwa zu 90 Prozent auf Russland und Südafrika. · Viele Rohstoffe werden nur von wenigen Unternehmen angeboten; das treibt die Preise nach oben. So stammen etwa zwei Drittel des frei gehandelten Eisenerzes aus den Minen von nur drei Anbietern.
 
· Viele Länder, die über wichtige Rohstoffvorkommen verfügen, sind politisch instabil. Im Kongo findet man etwa das Schwermetall Tantal, das zur Herstellung von Kondensatoren für Mobiltelefone benötigt wird. Wer sich in den politisch unsicheren Ländern als Investor niederlassen und den Abbau der Rohstoffe vorantreiben will, muss um die Sicherheit seiner Investitionen fürchten.
 
· Insbesondere China, aber auch andere Länder behindern die Ausfuhr von Rohstoffen durch vielfältigen Protektionismus. Die Protektionspalette reicht von spezifischen Ausfuhrsteuerungen und finanziellen Förderungen heimischer Weiterverarbeiter über die Einführung von Exportmonopolen und die Verweigerung der Mehrwertsteuererstattung beim Export von Rohstoffen bis hin zur Vergabe von Exportlizenzen und zur Verhängung von Exportverboten. Ziel dieser strategischen Industriepolitik ist es, die Weiterverarbeitung der Rohstoffe ins eigene Land zu holen – zum Schaden der Produktion
in Industrieländern wie Deutschland.



Copyright: © IWARU, FH Münster
Quelle: 12. Münsteraner Abfallwirtschaftstage (Februar 2011)
Seiten: 7
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dr. Hubertus Bardt

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