Die natürlichen Ressourcen zu schonen und Rohstoffe nachhaltig zu bewirtschaften sind die globalen Herausforderungen der Zukunft. In Deutschland wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) von der Bundesanstalt für Geowissenschaften
und Rohstoffe (BGR) eine Rohstoffagentur aufgebaut mit dem Ziel, die Rohstoffversorgung der Industrie durch umfassende Beratung der Industrie und der Politik zu unterstützen.
Der durch das Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln) entwickelte Rohstoff- Risikoindex zeigt, dass insbesondere derzeit nicht substituierbare metallische Rohstoffe wie Molybdän, Niob, Tantal und die Platingruppenmetalle ein hohes Versorgungsrisiko aufweisen [1]. Vor diesem Hintergrund wird in Ergänzung zur klassischen Kreislaufwirtschaft aktuell immer häufiger auch der Begriff „Urban Mining“1 verwendet. Die Kreislaufwirtschaft hat die Natur zum Vorbild und versucht durch intelligente kaskadische Nutzung, Stoffe und Energie möglichst lange bzw. ökologisch sinnvoll zu verwenden. "Urban Mining" nimmt den Gedanken der Kreislaufwirtschaft auf und erweitert ihn. Während bei der Kreislaufwirtschaft der Lebenszyklusgedanke im Vordergrund steht, beinhaltet "Urban Mining" auch das Identifizieren und Schöpfen bisher ungenutzter Ressourcen, z. B. aus der Zeit der Deponierung unvorbehandelter Abfälle. Des Weiteren werden aber auch Konzepte wie z. B. Leasingstrategien, die nicht den Besitz sondern die Nutzung eines (hochwertigen) Gutes in den Vordergrund stellen und somit zur Rohstoffsicherung der Hersteller direkt beitragen, im Zusammenhang mit diesem Begriff verwendet. Urban Mining umfasst die Identifizierung anthropogener Lagerstätten, die Quantifizierung der darin enthaltenen Sekundärrohstoffe, Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen vor dem Hintergrund der zu Verfügung stehenden technischen Rückgewinnungsvarianten und den derzeitig erzielbaren und zukünftig prognostizierten Erlösen, die wirtschaftliche Aufbereitung und Wiedergewinnung der identifizierten Wertstoffe sowie die integrale Bewirtschaftung anthropogener Lagerstätten. Dabei wird der Mensch nicht nur als Verbraucher, sondern auch als Produzent wertvoller Ressourcen betrachtet [2]. Mit dem „Urban Mining“ - Ansatz kann sich die Kreislaufwirtschaft, über die (eher passive) Produktverantwortung hinaus, zu einer integralen Rohstoffbewirtschaftung entwickeln.
Copyright: | © IWARU, FH Münster | |
Quelle: | 12. Münsteraner Abfallwirtschaftstage (Februar 2011) | |
Seiten: | 8 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 0,00 | |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. Sabine Flamme Dr.-Ing. Peter Krämer Dipl.-Ing. Gotthard Walter | |
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