Verbesserung der Gasausbeute durch Wasserinfiltration dargestellt an einem praktischen Beispiel

Biochemische Abbauprozesse im Deponiekörper Deponien sind potentielle Emissionsquellen für umweltgefährdende Stoffe, die über den Gas- und Sickerwasserpfad den Müllkörper verlassen. Hauptursache dieser Emissionen ist der Abbau des eingelagerten organischen Müllanteils im Deponiekörper unter Ablauf vielfältiger biochemischer Reaktionen und Abbauprozesse.

Seit Anfang der 90 er Jahre schreibt die Gesetzgebung Anforderungen für die Abfallvorbehandlung vor, um diese Emissionen sowie Nachsorgemaßnahmen zu minimieren bzw. zu vermeiden (TASI 1993 und Deponieverordnung 2002). Derzeit gibt es allerdings - allein in Deutschland über 400 Altdeponien - in denen vorwiegend unbehandelte Abfälle mit einem sehr hohen Anteil organischen Materials deponiert wurden, über deren Abbau-, Emissionsverhalten und über das noch vorhandene Reaktionspotential nur wenige Daten vorliegen. Entsprechend problematisch gestaltet sich demzufolge das Risikomanagement und der notwendige Kostenaufwand für den Betreiber. Eine wichtige Frage ist daher die Abschätzung des Restemissionspotentials und die Beurteilung der vorhandenen Milieubedingungen solcher Deponien.

Es ist ein falscher Schluss eines Deponiebetreibers wenn, nachdem er seine Deponie temporär bzw. endgültig abgedeckt hat sich nach ca. einem Jahr ein wesentlicher Rückgang der Gas- und Sickerwasseremission eingestellt hat, dass der organische Umsetzungsprozess abgeschlossen ist und eine annähernde Inertisierung sich eingestellt hat. Die Deponie somit aus der Nachsorge genommen werden kann und keine weiteren Kostenansätze mehr berücksichtigt werden müssen.

Vom Lehrstuhl für Bodenkunde der TU München, Freising-Weihenstephan, (Leitung Herr Dr. Bäumler) wurden zur Erforschung des Deponieverhaltens in den Jahren 1997, 2000 und 2001 umfangreiche Probenahmen, Müllanalyen und labortechnische Gärversuche auf der Deponie "Im Dienstfeld" durchgeführt.

Dieses Forschungsvorhaben ist in den Bayerischen Forschungsverbund Abfallforschung und Reststoffverwertung (BayFORREST) eingebunden und wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen beauftragt und gefördert.

Resümee des Forschungsvorhabens:



Copyright: © Verlag Abfall aktuell
Quelle: Band 14 - Stilllegung und Nachsorge von Deponien (Februar 2003)
Seiten: 15
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dieter Kress

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