Verträglichkeit der Nachnutzung mit den deponietechnischen Ansprüchen

Nach Verfüllung und Abschluss einer Hausmülldeponie wird sie auf verschiedene Art genutzt. Die Wahl der Nachnutzungsart geschieht in der Regel aufgrund standortbezogener wirtschaftlicher oder landschaftsplanerischer Vorgaben. Nicht selten wurden früher auch Nutzungsarten wie Parkgelände oder Rodelbahn in den planfestgestellten Rekultivierungsplänen vorgesehen, um den Müllberg für die Anwohner attraktiver zu machen und so den Widerstand gegen die Realisierung der geplanten Deponie zu mindern.
Die Verträglichkeit der Nachnutzung mit den deponietechnischen Ansprüchen wird leider immer erst geprüft, wenn das Nutzungsprojekt realisiert werden soll.

Für jede Deponie gibt es irgendeine Form der Nachnutzung – von der einfachsten Art als reine Sukzessionsfläche, bei der sich die Pflanzen- und Tierwelt nach belieben entwickeln darf, ohne dass der Mensch in stärkerem Masse eingreift (Biotopfläche) bis hin zur Nutzung als Energieberg mit Gasverwertung, Windkraftnutzung und Solarstromgewinnung. Die wenigsten der beschriebenen Nutzungsarten kollidieren mit den deponietechnischen Ansprüchen, und wenn doch, dann kann man diesen Ansprüchen meist durch einfache Konzeptionsänderungen oder -ergänzungen gerecht werden.

Für den einschneidensten Fall der energetischen und stofflichen (Nach-) Nutzung durch Rückbau ist auf deponietechnische Ansprüche dauerhaft überhaupt keine Rücksicht mehr zu nehmen.

Aus meiner Sicht ist bei vielen Deponien in Stadtnähe – bessere Nutzungsmöglichkeiten für die ebene Fläche als für den Berg - oder bei Deponien mit „ewiger" Nachsorgeerfordernis – Grubendeponien ohne freien Abfluss des Sickerwassers – in Zukunft mit einem Rückbau zu rechnen.





Copyright: © Verlag Abfall aktuell
Quelle: Band 17 - Stilllegung und Nachsorge von Deponien (Januar 2007)
Seiten: 8
Preis inkl. MwSt.: € 4,00
Autor: Dipl.- Ing. OBRa.D. Peter Bothmann

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