Mit Beendigung der Altablagerung von organischen Stoffen bzw. Ablagerung von nur noch begrenzt organisch abbaubaren Stoffen auf Deponien geht die Deponiegasproduktion zurück. Zur Aufrechterhaltung einer für den Emissionsschutz ausreichenden Absaugung des dann noch entstehenden Deponiegases werden nur noch stark reduzierte Mengen und in ihrem Methanwert reduzierte Deponiegase abzusaugen sein. Eine Verwertung von Deponiegasmengen in Verbrennungsmotoren wird nur noch teilweise und mit fortschreitender Nachsorgephase der Deponie letztendlich nicht mehr durchführbar sein. Für diese Deponiegassituation werden umweltverträgliche Entsorgungsanlagen erforderlich, welche möglichst noch den Nebeneffekt einer Verwertung haben.
Der Betrieb der Mikrogasturbine wurde im Oktober 2006 begonnen. Nach Einregulierungs- und Abstimmungsarbeiten mit den sonstigen Gasanlagen der Deponie werden die Turbinen reibungslos mit einem Methanwert von ca. 40 Vol. % seit November 2006 betrieben. Seit Dezember 2006 erfolgt der Betrieb der Turbinen mit Methanwerten unter 37 Vol. %.
Über einen Zeitraum von einem Betriebsjahr werden nun die Turbinen hinsichtlich ihrer Betriebsdaten, Kosten, Emissionen und des Wartungsaufwandes erprobt. Hierbei wird das Projekt durch ein umfangreiches Überwachungsprogramm begleitet.
Parallel zur Erprobung der beiden Mikrogasturbinen auf der Deponie Eichelbuck wird in parallelen Projekten der Einsatz von Mikrogasturbinen durch die Nutzung von so genannten Flox-Brennern" bei Methanwerten weit unter 30 Vol. % erprobt.
Copyright: | © Verlag Abfall aktuell | |
Quelle: | Band 17 - Stilllegung und Nachsorge von Deponien (Januar 2007) | |
Seiten: | 7 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,50 | |
Autor: | Johann Roth | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasen in der Praxis am Beispiel der Deponie Kirschenplantage
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (10/2021)
Die Abfallentsorgung Kreis Kassel betreibt im Landkreis Kassel die Deponie Kirschenplantage (DK 2), auf der bis 2005 organikhaltige Siedlungsabfälle abgelagert wurden.
Um die Stilllegungs- und Nachsorgephase zu verkürzen, wird seit 2014 auf zwei Teilbereichen der Deponie eine in situ-Stabilisierung durchgeführt, um die Umsetzprozesse im Deponiekörper zu beschleunigen und klimaschädliche Treibhausgasemissionen zu verringern. Im Zeitraum 2014 bis 2019 konnten unter Einsatz der hier beschriebenen Maßnahmen Deponiegas mit insgesamt 16.474 t CO2-Äquivalenten erfasst und behandelt werden.
Potenziale und Grenzen der Deponiebelüftung
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
Maßnahmen zur aeroben in situ Stabilisierung von Deponien (Deponiebelüftung) verfolgen das Ziel, die biologischen Ab- und Umbauprozesse im Deponiekörper kontrolliert zu beschleunigen. Die in der Folge reduzierten Methangasemissionen stellen einen Beitrag zum (globalen) Klimaschutz dar, während sich die Verbesserung der Sickerwasserqualität, je nach den örtlichen Gegebenheiten und technischen Einrichtungen, positiv auf den (lokalen) Boden- und Grundwasserzustand oder auf die Dauer und den Umfang der notwendigen Reinigungsaufwendungen auswirkt.
Errichtung einer Schwachgasverwertungsanlage Deponie AM LEMBERG Eine NKI geförderte Maßnahme; Technik und Betrieb
© Universität Stuttgart - ISWA (3/2019)
Aus heutiger Sicht können die Deponiegasemissionen in der Laufzeit von 2018 bis 2038 von ca. 56 % auf ca. 22 % gesenkt werden. Dies ergibt eine Reduktion der Methanemissionen um 60 % im Vergleich zur ursprünglichen Anlagentechnik.
Anpassung des IPCC-Gasprognosemodells an mitteleuropäische Verhältnisse
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2018)
Es hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass die internationalen Prognosemodelle für Deponiegas die Situation an mitteleuropäischen Deponien nur unvollkommen beschreiben.
Aerobe Stabilisierung von Deponien – Technische Lösungen und erste Ergebnisse geförderter Projekte in Deutschland
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2016)
Das Umweltbundesamt schätzt, dass im Jahr 2015 – und damit 10 Jahre nach Ende der Ablagerung von Organik auf Deponien in Deutschland – immer noch über 500.000 Tonnen Methan in deutschen Deponien entstanden sind, die erfasst und behandelt werden müssen.