Im Rahmen des BMBF-Vorhabens Beschleunigte aerobe In Situ Stabilisierung der Altdeponie Kuhstedt zur Minderung des Kosten- und Nachsorgeaufwandes“ erfolgte die Gestaltung dreier Versuchsfelder mit verschiedenen standortangepassten Oberflächenabdichtungssystemen. Das Hauptaugenmerk der Systemauswahl und –gestaltung als auch der Untersuchungen liegt beim Wasserhaushalt und Methanoxidationspotenzial der Rekultivierungsschichten. Darüber hinaus werden in den Versuchsfeldern unterschiedliche Dichtungselemente (tonmineralische Dichtung auf dem trockenen Ast der Proctorkurve eingebaut; Na-Bentonitmatte; Kapillarsperre) auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft.
Die biologische Methanoxidation in Rekultivierungsschichten stellt sich dabei bei vielen Untersuchungen als langfristig geeignetes Verfahren dar. So werden auf Versuchsfeldern der Altdeponie Kuhstedt umfangreiche Untersuchungen zur Methanoxidation durchgeführt, bei denen u.a. der Einfluss unterschiedlicher Methanvolumenströme wie auch jahreszeitliche und bodenhydrologische Veränderungen überprüft werden. Es zeigt sich, dass sich in den unterschiedlich aufgebauten Rekultivierungsschichten eine ausreichende bis gute Methanoxidation ausbildet, ohne dass hierfür zusätzliche technische oder pflegerische Maßnahmen ergriffen werden. Die Rekultivierungsschichten können langfristig sich selbst überlassen" werden und bieten eine ausreichende Kapazität zur passiven Deponieschwachgasbehandlung. Diese Ergebnisse werden durch zahlreiche Labor- und Feldversuche bestätigt.
Copyright: | © Verlag Abfall aktuell | |
Quelle: | Band 17 - Stilllegung und Nachsorge von Deponien (Januar 2007) | |
Seiten: | 19 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 0,00 | |
Autor: | Dr.-Ing. Karsten Hupe Dr.-Ing. Kai-Uwe Heyer Dipl.-Ing. Jan-Folke Becker Prof. Dr.-Ing. Rainer Stegmann | |
Artikel weiterleiten | Artikel kostenfrei anzeigen | Artikel kommentieren |
Energetische Nachnutzung des Deponiestandortes der Massenabfalldeponie
Klagenfurt Hörtendorf
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Die Deponie Hörtendorf liegt im Osten von Klagenfurt am Wörthersee und
wurde als Massenabfalldeponie in einer ausgebeuteten Lehmgrube errichtet. Bei der gegenständlichen Deponie handelt es sich um eine Altablagerung, auf der bis in das Jahr 2008 Hausmüll, Industrie- und Gewerbeabfälle, Sperrmüll, Straßenkehricht, Friedhofabfälle, Rechengut, Klärschlamm, Bauschutt etc. der Stadt Klagenfurt und des umliegenden Großraumes abgelagert wurden (UTC Umwelttechnik Ziviltechniker GmbH, 2021). Die Haldendeponie mit einer Fläche der Abfallschüttungen von ca. 120.000 m² verfügt über keine, dem Stand der Technik entsprechende,
Basisabdichtung, es wurde jedoch bereits in den Jahren 1989 bis 1991 als Standortsicherungsmaßnahmen das gesamte Deponieareal im Ausmaß von 155.000 m² vollständig mit einer in den Grundwasserstauer einbindenden Schmalwand umschlossen (Ertl, 1991). Die Deponie verfügt über ein, dem Stand der Technik entsprechendes, aktives Deponiegaserfassungssystem, welches die anfallenden Deponiegase über rund 100 vertikaler Gasbrunnen und über ein horizontales
Gasleitungsnetz erfasst und einer thermischen Entsorgung zuführt. Nach der Durchführung entsprechender baulicher Anpassungen an den Stand der Technik soll der Deponiestandort künftig zu Erzeugung von elektrischer Energie durch die Errichtung einer den Deponiekörper überspannenden Photovoltaikanlage genutzt werden.
Prognose von Deponiegas bei älter werdenden Deponien, unter Einbeziehung des aktuellen Richtlinienentwurfs des VDI
© Universität Stuttgart - ISWA (3/2016)
Ziel war es, aufbauend auf den Daten über Abfallmenge und -Zusammensetzung konkreter Deponien, die aufgrund einer Oberflächenabdeckung einen nahezu 100 %igen Erfassungsgrad haben müssten, für diese einen Parametersatz zu finden, der die Gasdaten der tatsächlichen Gaserfassung im Vergleich zu denen der Modellberechnung wiederspiegelt.
RoadMap - Mapping in Case of Landfill Mining
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2014)
Raw materials such as steel and energy are becoming scarcer due to the steady growth of the world population and the resulting consumption change. Hence, it is to be expected that the Prices of primary and secondary raw materials will rise in future even more than present.
Numerische 3 D-Simulation der Deponiegasbildung und Setzungen in Siedlungsabfalldeponien
© Verlag Abfall aktuell (1/2011)
Siedlungsabfalldeponien haben ein äußerst komplexes und dazu lebendiges Innenleben. In ihnen sind Materialien unterschiedlichster Herkunft und Eigenschaft vertreten. Segen und Fluch für Deponiebetreiber und Umweltschützer zugleich sind die organischen Bestandteile, welche durchschnittlich 18 Vol.-% des Abfalls ausmachen. Unter der Beteiligung verschiedener Bakterien wird das organische Material im Deponiekörper für kurze Zeit aerob, danach die längste Zeit anaerob umgesetzt und das über einen Zeitraum von bis zu 200 Jahren. Die Endprodukte dieser organischen Umsetzung sind neben Spurenelementen im Wesentlichen Kohlendioxid (40 %) und Methan (60 %). Beide Gase werden als Treibhausgase eingestuft, wobei das Methan im Vergleich zu Kohlendioxid eine über das 20-fache höhere Wirkung auf die Klimaerwärmung hat.
Pilotprojekt zur Deponiebelüftung und Methanoxidation an der Deponie Konstanz-Dorfweiher, Ergebnisse nach 1 Jahr Betriebszeit
© Verlag Abfall aktuell (1/2011)
Zur Verkürzung der Nachsorgezeit wird auf einem Teilbereich der Deponie Dorfweiher in Konstanz eine neue In situ Behandlungstechnik angewandt. Die Deponie wird auf verschiedenen Druckniveaus intervallartig belüftet. Die Abluft wird passiv über ein offenes Biofilter behandelt, das die Deponiefläche be-deckt. Die Belüftung erfolgt über 80 Belüftungslanzen, die in einem Raster im Abstand von 10 Metern über die Fläche verteilt sind. Die benötigte Feuchtig-keit für den biologischen Abbau des Abfalls kann durch Rückführung von ge-sammeltem Sickerwasser aus dem Projektbereich über Verteilereinheiten ausgeglichen werden. Der Belüftungszeitraum ist auf drei Jahre angesetzt. Danach werden die Auswirkungen der aeroben Behandlung auf die Deponie in einer zweijährigen Beobachtungsphase weiter ausgewertet.