Perspektiven und Herausforderungen für die Kreislaufwirtschaft aus Sicht der Sekundärrohstoffwirtschaft

Die Kreislaufwirtschaft steht vor enormen Herausforderungen, während Deutschland mit politischen und wirtschaftlichen Krisen kämpft. Besonders das Kunststoffrecycling steckt in einer tiefen Krise: Zahlreiche Insolvenzen erschüttern die Branche, und die Zukunft bleibt ungewiss.

Die gescheiterte Novelle des ElektroG setzt die Recyclingwirtschaft zusätzlich unter Druck und verschärft die Brandgefahr durch unsachgemäß entsorgte Lithium-Batterien. Auch die geplante Überarbeitung der Gewerbeabfallverordnung erweist sich als weitgehend wirkungslos, da unzureichende Kontrollen kaum zu Verbesserungen führen. 

Im Bausektor könnte eine präzisere Regulierung von Sekundärbaustoffen das Recycling erheblich voranbringen. Gleichzeitig sollte hochwertiges Altpapier als wertvoller Rohstoff statt als Abfall anerkannt werden, um den Markt zu stabilisieren. Besorgniserregend ist zudem die Diskussion über ein mögliches Exportverbot für Sekundärrohstoffe, das nicht nur die Marktmechanismen, sondern die gesamte Recyclingbranche gefährden könnte. Besonders prekär ist die Situation in der Alttextilbranche, die aufgrund sinkender Absatzmärkte, steigender Kosten und minderwertiger Fast-Fashion- Produkte vor einer existenziellen Krise steht.
Angesichts dieser Herausforderungen fordert die Recyclingwirtschaft weniger Bürokratie, gezielte Fördermaßnahmen und klare gesetzliche Rahmenbedingungen. Nur so kann die Kreislaufwirtschaft nachhaltig gestärkt und langfristig zukunftsfähig gemacht werden.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 36. Abfall- und Ressourcenforum 2025 (April 2025)
Seiten: 11
Preis inkl. MwSt.: € 5,50
Autor: Henry Forster

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