Stand und Perspektiven des chemischen Recyclings

Kunststoffe sind ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens und unserer Wirtschaft, in allen Lebensbereichen vertreten und häufig nur schwer zu ersetzen. Wenn sie zu Abfällen werden, müssen sie jedoch sachgerecht behandelt und möglichst hochwertig verwertet werden. In diesem Zusammenhang wird neben dem werkstofflichen auch immer häufiger das chemische Recycling diskutiert, dem sowohl die Möglichkeit der Ausschleusung von Schadstoffen als auch das Potenzial des Einsatzes schwierig werkstofflich recyclebarer oder stark verschmutzter Abfälle zugesprochen wird. In wieweit diese Technologien im Vergleich zur energetischen und werkstofflichen Verwertung ökologisch vorteilhaft sind, ist noch nicht abschließend geklärt.

1 Einleitung

Kunststoffe sind in der modernen Gesellschaft allgegenwärtig und ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens und unserer Wirtschaft, in allen Lebensbereichen vertreten und häufig nur schwer zu ersetzen. Kunststoffabfälle hingegen gelten als ein sehr wichtiges Umweltproblem, und die Menge an Kunststoffabfällen ist in Europa um 11 %von 24,5 Millionen Tonnen im Jahr 2006 auf 27,1 Millionen Tonnen im Jahr 2016 gestiegen [PlasticsEurope 2018]. Den Themen Kunststoff und Kunststoffabfall kam in den letzten Jahren eine hohe mediale Präsenz zu, sie rückten damit in den Fokus der Öffentlichkeit. In diesem Zusammenhang wird neben dem werkstofflichen auch immer häufiger das chemische Recycling als eine weitere Form des stofflichen Recyclings diskutiert. Chemisches oder rohstoffliches Recycling bezeichnet die Umwandlung der Kunststoffpolymer ein ihre Monomere bzw. chemischen Grundbausteine oder Basischemikalien, also die Depolymerisation mittels thermochemischer bzw. chemischer Prozesse. Diese werden dann als Rohstoffe in der chemischen Industrie eingesetzt. Allerdings fehlt bisher eine einheitliche, rechtlich bindende Definition. Im Gegensatz dazu werden unter werkstofflichem Recycling Verfahren gefasst, bei denen die Polymerstruktur nicht wesentlich verändert wird und der Kunststoff als Material erhalten bleibt. Somit findet werkstoffliches Recycling hinsichtlich seiner Komplexität auf einer niedrigeren technischen Ebene als das chemische Recycling statt. Damit verbunden ist auch ein deutlich niedrigerer Aufbereitungsaufwand, der allerdings auch entsprechende Qualitäten bei den Eingangsmaterialien bedingt.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 33. Abfall- und Ressourcenforum 2022 (April 2022)
Seiten: 7
Preis inkl. MwSt.: € 3,50
Autor: Julia Vogel
Franziska Krüger
Matthias Fabian

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