Trotz erster politischer Erfolge in der jüngeren Vergangenheit steckt die Kreislaufwirtschaft noch in den Kinderschuhen. Es fehlt an einem klaren Leitbild einer suffizienten, effizienten und generationengerechten Konsum- und Wirtschaftsweise. Eine bessere Produktverantwortung und eine umweltfreundliche Steuerpolitik werden das Ende der aktuellen linearen Wirtschaft einläuten.
Das Kasseler Abfall- und Ressourcenforum geht dieses Jahr bereits in die 31. Runde. Es steht beispielhaft für die Länge und die Vielfalt des abfallwirtschaftlichen Dialogs in Deutschland. Den Veranstaltern und unserer Gesellschaft als Ganzes wünsche ich, dass dieser Dialog noch lange weitergeführt wird und stärker in das Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit rückt.
Genau hier müssen wir ansetzen, wenn es um die künftigen Anforderungen an eine wirkliche Kreislaufwirtschaft geht: Wir brauchen eine stetige generelle Verminderung derjenigen Abfallströme, für die keine Alternative zur Verbrennung übrig bleibt, und die vollumfängliche hochwertige Wiederverwendung und Verwertung unserer genutzten Rohstoffe als Sekundärrohstoffe 2.0. Ein kurzer Blick zurück: Wohl auf keinem Gebiet hat sich in den letzten Jahren politisch so viel getan wie im Bereich der Entsorgungswirtschaft. In Deutschland liefern Kreislaufwirtschaftsgesetz, Verpackungsgesetz, neues Elektro- und Elektronikgesetz und die Gewerbeabfallverordnung einen rechtssicheren Rahmen für abfallwirtschaftliches Handeln. Neben konkreter Produktverantwortung, haben wir jetzt höhere Recyclingquoten und strengere Getrenntsammlungspflichten. Die EU geht mit dem Circular Economy Package und der Plastikstrategie noch einen Schritt weiter und verpflichtet die Staaten bald zum Design for Recycling und zum Ende einiger Einweg Plastikverpackungen. Es scheint, als wären wir bereits in der Kreislaufwirtschaft angekommen. Und doch stehen wir in Wirklichkeit ganz am Anfang.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH | |
Quelle: | 31. Abfall- und Ressourcenforum 2019 (April 2019) | |
Seiten: | 4 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 2,00 | |
Autor: | Olaf Tschimpke | |
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Reporting of food waste in the EU – Results of current estimates in Germany
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
In February 2019, the German Federal Cabinet adopted the 'National Strategy for Reducing Food Waste', setting a framework for the future direction of this initiative. Among other things, it stipulated that an inter-ministerial "Indicator 12.3 Working Group" should prepare the data bases and methods for nationwide balancing of food waste generation (baseline). Based on existing 2015 data, this status quo analysis will be used as a starting point to agree on milestones for the respective sectors.
Circular economy from an SDG perspective: A multi-stakeholder process for developing policy options
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
Based on a longitudinal case study (the UniNEtZ project in Austria), which includes a multi-stakeholder involvement, we investigate the process of developing CE policies for the Austrian Federal Government from an SDG perspective. Within this context, the main research question is how multi-stakeholder processes can enable the development of CE policy options. The study thus contributes to providing a structured approach of how different stake-holders from academia, industry, research funding agencies and government collaborate, how knowledge is created and transferred within this multi-stakeholder process, and what outputs, outcomes and impacts can be realized at the national level in the context of developing CE policies using an SDG framework.
Der Klimarechner Abfallwirtschaft - Auswirkungen der praktizierten Abfallwirtschaft einer Region auf den Klimawandel
© HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement (1/2011)
Vorhaben der Kreislauf- und Abfallwirtschaft tragen zu vergleichsweise geringen spezifischen Kosten effizient zum Klimaschutz bei. Jährlich über 50 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente werden allein in Deutschland durch den Aufbau einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft, Abfallvermeidung und die Beendigung der direkten Deponierung von Abfällen eingespart.
Perspektiven und Herausforderungen für die Kreislaufwirtschaft
aus Sicht der Sekundärrohstoffwirtschaft
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
In Deutschland ist das Thema Kreislaufwirtschaft seit vielen Jahren fester Bestandteil der umweltpolitischen Diskussionen. Aber das ist deutlich zu wenig. Wir und die europäischen Länder sind eher rohstoffarm und wir werden immer abhängiger von rohstoffreichen Ländern, in denen Diktaturen und politische bis militärische Kämpfe herrschen.
Herausforderungen der europäischen Kreislaufwirtschaft
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die europäische Kreislaufwirtschaft steht an einem Wendepunkt. Um die ehrgeizigen Ziele des Green Deals umzusetzen, wird ein "Weiter so“ nicht ausreichen, wenn damit nur die Fortsetzung der bisherigen Recyclingbemühungen gemeint sind.