Problem Kunststoffe/Fremdstoffe in Bioabfall und Kompost – Aktuelle Situation und Lösungsansätze in der Schweiz

In der Schweiz gibt es keine flächige Erhebung zu den Fremdstoff- und Kunststoffgehalten in Bioabfällen.

Zu den Gehalten in den Produkten gibt es einige Untersuchungen: Im Jahr 2015 wurden die Fremdstoffgehalte von 50 Produkten mit etwa zwei Drittel festen und einem Drittel flüssigen Produkten untersucht. 2017 wurden total 139 Proben von festen Produkten (Gärmist, festes Gärgut und Kompost) im deutschen Labor PLANCO-TEC analysiert: Standardanalysen mit der Siebfraktion> 2 mm plus Zusatzauftrag in der Siebfraktion > 1 mm bis 2 mm. Die gesetzlichen Anforderungen an den maximalen Kunststoffgehalt (< 0,1 % des Gewichts in der TS)werden von 24 Proben nicht erfüllt, drei Proben erfüllten die Chem RRV Anforderungen an die gesamten Fremdstoffgehalte (< 0,5 % des Gewichts in der TS inklusive Kunststoffe) nicht. Die Untersuchung 2017 zeigt, dass mehr als 40 % der Proben von festem Gärgut die Anforderungen bezüglich Kunststoffgehalten nicht einhalten. Beim Gesamtfremdstoffgehalt sind es 5 %, dennoch ist Handlungsbedarf
gegeben.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 30. Abfall- und Ressourcenforum 2018 (April 2018)
Seiten: 0
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dr.-Ing. Konrad Schleiss

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