Das Abfallrecht hält auf verschiedenen Ebenen Möglichkeiten bereit, um eine gewisse Wertstoffqualität zu sichern. Von entscheidender Bedeutung sind die Getrennthaltungsanforderungen sowohl im KrWG als auch in den jeweiligen Landesgesetzen. Diese ermöglichen es den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern, in ihren Satzungen konkretisierte Anforderungen an die Abfalltrennung und damit an die Einhaltung von Qualitätsstandards zu setzen. Flankiert werden diese Instrumente durch die Möglichkeit, bei Verstößen erhöhte Gebühren zu erheben. Ergänzend können auch Bußgelder verhängt werden, wobei es im Sinne einer positiven Akzeptanz sicherlich wenig zielführend sein dürfte, eine Wertstoffqualität durch Bußgelder erreichen zu wollen.
Den bundesdeutschen Bürgern wird landläufig eine hohe Disziplin beim Sammeln und Trennen von Abfällen nachgesagt. Allerdings scheint sich der Ruf als Landes der „Sammler und Trenner" nicht (mehr) zu bewahrheiten. Verschiedene Untersuchungen haben in der jüngeren Vergangenheit belegt, dass die Qualität der Abfalltrennung nicht dem genügt, was für eine hochwertige Aufbereitung der erfassten Abfälle notwendig wäre.
So tauchen z. B. im Kreis Soest Plastiktüten in fast jeder fünften Biotonne auf. „Wenn die Müllfahrer den Tonneninhalt an den drei Kompostwerken der Entsorgungsgesellschaft anliefern und hinten den LKW aufklappen, dann erscheinen im Müllhaufen gut sichtbar die Plastiktüten. Manches Mal muss man sich schon fragen, ob es überhaupt noch Biomüll ist oder ob da nicht aus Versehen eine reine Restmüllfuhre angeliefert wurde", berichtete Nikolaus Windsheimer von der Entsorgungswirtschaft Soest GmbH. Die Bürger halten sich zunehmend weniger an die Vorgaben, kein Plastik und ähnliche „Störstoffe" über die Biotonne zu entsorgen. Anfang Mai 2016 hatte die
Entsorgungswirtschaft Soest GmbH die Abfälle kontrolliert und detailliert nach Kommunen ausgewertet. Ergebnis: Überall war zu viel Plastik drin.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH | |
Quelle: | 29. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum (Mai 2017) | |
Seiten: | 9 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 4,50 | |
Autor: | Dr. Andreas Kersting | |
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Ersatzbrennstoffen macht Fortschritte
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Die Aufbereitung von Biogut und Komposten ist von zwei sehr gegensätzlichen Entwicklungen bestimmt: Auf der einen Seite eine starke Zunahme in der Fremd- und Störstoffbelastung des Inputs, auf der anderen Seite die inzwischen sehr hohen Qualitätsanforderungen an die Endprodukte, wie Kompost sowie flüssige und feste Gärreste.
Sensorgestützte Technologien zur Fremdstoffentfrachtung von Biogut und Komposten
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Störstoffe, wie Kunststoffe, Glas, KSP, Knochen oder Metalle, innerhalb der organischen Fraktionen führen bei weiteren aeroben oder anaeroben Behandlungsverfahren zu erheblichen Herausforderungen.
Fully Automated Sorting Plant for Municipal Solid Waste in Oslo with Recovery of Metals, Plastics, Paper and Refuse Derived Fuel
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In order to treat household waste Romerike Avfallsforedling (ROAF) located in Skedsmorkorset north of Oslo, Norway required the installation of a mechanical Treatment facility to process 40,000 tpa. Together with a Norwegian based technical consultancy Mepex and German based technical consultancy EUG the project was tendered and the plant build against a technical specification. In 2013 the project was awarded to Stadler Anlagenbau and since April 2014 the plant is in operation with an hourly throughput of thirty tons. The input waste contains specific green coloured bags containing food waste which is collected together with the residual waste from the households. The process recovers successfully the green food bags before the remaining waste is mechanically pre-treated and screened to isolate a polymer rich fraction which is then fully segregated via NIR technology in to target polymers prior to fully automated product baling. Recoverable Fibre is optically targeted as well as ferrous and non-ferrous metals. All food waste is transported off site for further biological treatment and the remaining residual waste leaves site for thermal recovery. In 2015 the plant has been successfully upgraded to forty tons per hour and remains fully automated including material baling.
Wertstoffhof 2020 - Neuorientierung von Wertstoffhöfen
© ia GmbH - Wissensmanagement und Ingenieurleistungen (4/2015)
Im Jahr 2014, zwanzig Jahre nach dem durch das Bayerische Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen organisierten Wettbewerb „Der vorbildliche Wertstoffhof“, ist es sicher angebracht, sich dem Thema erneut zuzuwenden. Was ist aus den prämierten Wertstoffhöfen der Preisträger in den jeweiligen Clustern geworden? Wie hat sich das System grundsätzlich entwickelt? Wo geht es hin, wenn man die gesellschaftlichen Anforderungen aus demografischer Entwicklung, Ressourcenschutz und Klimarelevanz betrachtet?