Green Economy – ein globales Wirtschaftskonzept zwischen Nachhaltigkeit und Exportorientierung

Die deutsche Abfallwirtschaft und die Recyclingbranche bieten internationale Spitzentechnologie, die zu Klimaschutz und Ressourceneffizienz wesentlich beiträgt. Sie ist damit Teil der Green Economy. Der Weltmarkt für Kreislaufwirtschaft hatte im Jahr 2011 ein Volumen von 93 Mrd. € mit einem prognostizierten Wachstumspotenzial von über 50 % bis 2025.
Neben den OECD-Ländern und den großen Schwellenländern ist die Abfalltechnologie in Zukunft auch für eine große Zahl von Entwicklungsländern von hoher Bedeutung. Neben der nationalen Entwicklungshilfe entstehen zunehmend internationale Fonds, mit denen der notwendige Technologietransfer finanziert werden soll.
Um erfolgreich Geschäfte in einer großen Zahl kleinerer Länder zu machen, ist ein langfristiges, strategisch angelegtes Herangehen erforderlich, wie es z. B. von der Wasserwirtschaft entwickelt wurde. Hier gibt es unter Umständen Entwicklungspotenziale für die Exportinitiative RETech.

Durch die UNEP wurde Green Economy „als Wirtschaftsformdefiniert, die zu mehr Wohlfahrt und sozialer Gleichheit führt und dabeiUmweltrisiken und ökologische Knappheiten deutlich reduziert“ (UNEP 2010: 29,Eigenübersetzung). Der strategische Ansatz der Green Economy führt damit zweiThemen zusammen, die in den letzten Jahren für die Umwelt- undWirtschaftspolitik zentral waren: Zum einen das Thema gesellschaftlicheVerantwortung von Unternehmen (CSR) und zum anderen das Thema Zukunftsmärkte.

Einzentraler Unterschied der Positionen zu Green Economy besteht im Wachstum. Währenddie OECD (2011) das Wachstum gleich zum Titel ihrer „Green Growth“ Strategiemacht, sind aus der Wissenschaft auch wachstumskritische Positionen bekannt. WeitgehendeEinigkeit besteht aber darin, dass Wachstum, wenn überhaupt, in denjenigenMärkten stattfinden muss, die Beiträge zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten.Green Economy charakterisiert damit angesichts der ökologischen Megatrends eineinnovationsorientierte Volkswirtschaft, die

· schädliche Emissionenund Schadstoffeinträge in alle Umweltmedien vermeidet,

· dieKreislaufwirtschaft weiterentwickelt und regionale Stoffkreisläufe soweit wie möglich schließt,

· den Einsatznicht-erneuerbarer Ressourcen weiter (absolut) senkt,

· eine nocheffizientere Nutzung von Energie, Rohstoffen und anderen natürlichen Ressourcen erreicht,

· nicht-erneuerbareRessourcen durch nachhaltig erzeugte erneuerbare Ressourcen kontinuierlich ersetzt,

· langfristig eineausschließlich auf erneuerbaren Energien basierende Energieversorgung erreicht,

· grundsätzlich imEinklang mit Natur und Umwelt agiert und dabei die biologische Vielfalt sowie Ökosysteme und ihreLeistungen erhält und wiederherstellt (BMU2012a)
 
 
 
Autor:
Dr. Jens Clausen



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 26. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum (April 2014)
Seiten: 9
Preis inkl. MwSt.: € 4,50
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