Vergärung von aus Bioabfall abgepresster Flüssigphase

Der Bereich Abfallbehandlung der TIG Group beschäftigt sich mit der biologischen Behandlung von Abfällen. So wurde im Rahmen eines FuE-Vorhabens ein Vergärungsverfahren für eine Flüssigphase aus Bioabfall entwickelt, welches einerseits der erwähnten Forderung nach einer energetischen Verwertung gerecht wird, andererseits im Hinblick auf das Inkrafttreten des Kreislaufwirtschaftsgesetzes im Juni 2012 die anlagentechnische Voraussetzung schafft, eine weitgehend flächendeckenden Getrenntsammlung von Bioabfällen zu ermöglichen. Hier bietet das neue Verfahren bestehenden Kompostierungsanlagen u. a. die Möglichkeit zur Verwertung zusätzlicher Mengen unter Beibehaltung der Kapazitäten der vorhandenen Anlage.

Die Zukunft der Bioabfallbehandlung wird seit einigen Jahren durch die Forderung nach einer energetischen Nutzung bestimmt. Die TIG Group verfügt im Bereich der biologischen Abfallbehandlung über Erfahrungen im Bau und Betrieb sowohl der aeroben als auch der anaeroben Verfahren. In Kenntnis der Vor- und Nachteile der jeweiligen Prozesse hat die TIG Group ein Vergärungsverfahren für eine aus Bioabfall (braune Tonne) abgepresste Flüssigphase entwickelt. Schwerpunkt des Projektes ist die Energiegewinnung aus Bioabfällen unter Beibehaltung des bewährten aeroben Verwertungsprozesses. Dabei wird durch Überführung leicht verfügbarer Organik aus Bioabfall in eine Flüssigphase das in der Kompostierung ungenutzte Energiepotenzial verfügbar gemacht. Gleichzeitig wird die herkömmliche Kompostierung durch den Anteil der Organik, der in der Biosuspension angereichert ist, entlastet. Die Vergärung dieser Flüssigphase in speziellen Biofilmreaktoren erzielt eine optimale Biogasausbeute bei hoher Raum-Zeit-Belastung. Der Gärrest aus diesen Biofilmreaktoren wird dabei zur Bewässerung des frischen Bioabfalls vor dem Abpressen genutzt. Alternativ ermöglicht die gerichtete kontinuierliche Durchströmung der Biofilmreaktoren bei thermophiler Fahrweise die Möglichkeit einer Hygienisierung für eine Verwertung in der Landwirtschaft. Die Vergärung des Bioabfallpresswassers in Biofilmreaktoren erfolgt dabei im Vergleich zu einer Trockenvergärungsanlage mit geringen Invest-, Verschleiß- und Betriebskosten.
 
 



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 25. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum - 2013 (März 2013)
Seiten: 12
Preis inkl. MwSt.: € 6,00
Autor: Dipl.-Ing. Dorothee Sänger

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