Die erste abfallrechtlich bewilligte Pflanzenkohle-Produktionsanlage Europas

Im Jahr 2008 wurden bei unserem zweiten Humussymposium in der Ökoregion Kaindorf (Österreich) von Professor Glaser die Ergebnisse und der Wissensstand der Terra Preta-Forschung präsentiert. Seit dieser Zeit sind auch wir intensiv mit diesem Thema beschäftigt und es finden laufend wissenschaftlich geführte Kompostierungsversuche statt.

In der ersten Versuchsreihe wurde noch Aktivkohle verwendet, die sich (wie sich erst später herausstellte) aufgrund der Regenwurmunverträglichkeit nach der Kompostanwendung nicht als Bodenzuschlagstoff eignet. Seit dem Jahr 2009 wurden mehrere Versuchsreihen mit unterschiedlichen Mengen an Holzkohle und anderen Zuschlagstoffen in der Kompostierung durchgeführt. Zusammenfassend können nach mittlerweile sechs Versuchsreihen folgende Ergebnisse präsentiert werden:
- Ab einem Zusatz von 10 % Holzkohle sind hinsichtlich C- und N-Bilanz eindeutig Vorteile durch den Zusatz der Kohle messbar. Je mehr Kohle zudosiert wird, desto mehr Kohlenstoff und Stickstoff bleiben insgesamt im System erhalten.
- Die C-Verluste während der Kompostierung können durch den Zusatz von Holzkohle von 50 % auf 20 % reduziert werden, die N-Verluste von 30 % auf 15 %.
- Durch den Einsatz von EM (sogenannte „Effektive Mikroorganismen“ – ein Präparat, welches vorwiegend aus Milchsäurebakterien, Hefen und photosythetischen Bakterien besteht) konnten keine zusätzlichen Effekte gemessen werden.
- Durch die Kombination von 5 bis 10 % Gesteinsmehl plus 20 % Holzkohle in der Kompostausgangsmischung (jeweils Gewichtsprozent) nähert sich die Mikrobiologie eindeutig der Terra-Preta-Biologie (90 % Übereinstimmung) an.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 25. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum - 2013 (März 2013)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 3,00
Autor: Gerald Dunst

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