Möglichkeiten und Grenzen der Verwertung von Sekundärabfällen aus der Abfallverbrennung

Die Abfallverbrennung in Deutschland weist emissionsseitig dank der strengen gesetzlichen Normen einen hohen Standard auf und kann die geforderten Grenzwerte zumeist sogar deutlich unterschreiten.

Die Sekundärabfälle aus der Abfallverbrennung wie Schlacken, Flugstäube und Filterkuchen hingegen werden zwar gesetzeskonform entsorgt, jedoch wird dabei nicht annähernd ein so hohes Umweltschutzniveau eingehalten wie auf der Abgasseite. In den achtziger und während der ersten Hälfte der neunziger Jahre wurden vielfältige Verfahren zur verbesserten Behandlung der festen Rückstände aus Abfallverbrennungsanlagen entwickelt. Sie wurden allerdings in den meisten Fällen nicht realisiert, weil die Sekundärabfälle billiger und ohne großen Aufwand deponiert werden konnten.
Die Notwendigkeit in diesem Forschungsbereich wieder anzuknüpfen und eine Verbesserung der Sekundärabfallqualitäten aus der Abfallverbrennung sicherzustellen, wurde mit den Eckpunkten für die Zukunft der Entsorgung von Siedlungsabfällen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im August 1999 politisch wieder forciert. Hier heißt es: Bis spätestens 2020 sollen die Behandlungstechniken so weiterentwickelt und ausgebaut werden, dass alle Siedlungsabfälle in Deutschland vollständig und umweltverträglich verwertet werden. Mit etwa sechzig Anlagen im Jahr 2003 und voraussichtlich fünfundsiebzig Anlagen mit einer Kapazität von 18 Millionen Tonnen Ende des Jahres 2005 ist die Müllverbrennung in Deutschland neben den zunehmenden mechanisch-biologischen Verfahren immer noch die Grundsäule für die Behandlung von Rest- Siedlungsabfällen.
Flugstäube und Filterkuchen werden in Deutschland noch zum überwiegenden Anteil unter Tage deponiert. Die Hälfte der Schlacken aus der Müllverbrennung wird bereits verwertet, allerdings muss hierbei auch sichergestellt werden, dass diese Verwertung auch wirklich umweltverträglich ist. Dementsprechend konzentieren sich die zukünftigen Aufgaben der Abfallwirtschaft in Hinblick auf die Zielvorgabe 2020 insbesondere auf die Weiterentwicklung von Verfahren, mit denen die stoffliche Zusammensetzung der Verbrennungsrückstände gezielt gelenkt werden können, so dass die verbleibenden Tertiärabfälle Produktqualität aufweisen.



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Optimierung der
Abfallverbrennung 2 (2005) (März 2005)
Seiten: 114
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dr.-Ing. Margit Löschau
Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Karl J. Thomé-Kozmiensky

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