Der Sensorfisch - eine innovative Methode zur Abschätzung des Schädigungsrisikos von Fischen an Wasserkraftanlagen

Der Sensorfisch ist ein innovatives Messinstrument, das die physikalischen Belastungen für Fische bei der Passage von Wasserkraftanlagen unter realen Betriebsbedingungen aufzeichnen kann. Kollisionen, Druckveränderungen, Scherkräfte und Turbulenzen, die in Turbinen oder alternativen Abstiegskorridoren auftreten, können während des laufenden Betriebs gemessen und quantifiziert werden. Aus den Sensorfisch-Daten lassen sich weniger schädliche Turbinentypen, Betriebsmodi und alternative Abstiegskorridore für flussabwärts wandernde Fische identifizieren, was zu einer Verbesserung des Fischschutzes an Wasserkraftanlagen beitragen kann.

Weltweit werden große Anstrengungen unternommen, um die Nutzung der Wasserkraft auszubauen und verschiedene Klimaund Energieziele, wie die Reduktion von Treibhausgasemissionen und die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien, zu erreichen. Neben diesem „grünen“ Aspekt der Wasserkraft als erneuerbare Energieform führt der Ausbau der Wasserkraft jedoch - zusammen mit anderen Stressoren wie dem Klimawandel oder Landnutzungsänderungen - zu einem zunehmenden Druck auf Fließgewässerökosysteme [1]. Für eine zukünftige nachhaltige Entwicklung der Wasserkraftnutzung ist es daher entscheidend, die negativen Umweltauswirkungen für Gewässerorganismen zu minimieren. Dies kann durch die Entwicklung innovativer Turbinentechnologien und Kraftwerkskonzepte, die Optimierung des Betriebs und die Installation gut funktionierender alternativer Abstiegskorridore erfolgen [2], [3].



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft Heft 09 (September 2025)
Seiten: 4
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Dr. rer. nat. Josef Knott
Prof. Jürgen Geist
Dr. rer. nat. Joachim Pander

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