Vietnams Mekong-Delta - Landsenkung infolge von Grundwasserübernutzung

Landsenkung infolge von sinkenden Grundwasserständen ist ein weltweit bekanntes Phänomen, das bereits seit knapp 100 Jahren untersucht wird [6]. Die extensive GW-Übernutzung von >2,5 Mio. m³/d führt im MD zu einer Senkung der GW-Druckspiegel in den gespannten GW-Leitern, so dass der damit einhergehende sinkende hydrostatische Druck im Untergrund zu einer Erhöhung der effektiven Spannung in den Sedimentschichten führt. Insbesondere in den GW-Stauern kann dies zu einer Kompaktion der tonhaltigen Sedimente führen, woraus letztendlich eine Senkung der Landoberfläche resultiert.

Das Mekong-Delta ist Lebensraum für ca. 21,5 Mio. Menschen und sieht sich seit einigen Jahren mit zunehmend existenzbedrohenden Landsenkungsprozessen (bis zu 3 cm/a) konfrontiert. Als einer der Hauptgründe dafür gilt die starke Grundwasserentnahme. Um die Prozessdynamik besser untersuchen zu können, wurde ein im Mekong-Delta bislang einmaliges Messsystem zur tiefendifferenzierten Landsenkungsmessung an einem Pilot-Standort aufgebaut, dessen vorläufige Messdaten eine Korrelation zwischen Landsenkung und dem fallenden Grundwasserspiegel zeigen.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft - Heft 11 (November 2023)
Seiten: 5
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Felix Dörr
Jonas Bauer
Hoan Viet Tran
Prof. Dr. Stefan Norra
Prof. Dr.-Ing. Franz Nestmann

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